So begeisterst du Mitarbeiter für die Transformation / Veränderung
Gast: Dr. Nils Kasties
Transkript der Folge
Malte Hansson (00:01.111)
Herzlich willkommen zu einer neuen Podcast -Folge. Mein heutiger Gast ist Dr. Nils Kastis. Und er ist Diplombiologe und Doktor in der Psychologie und hat vor allem an Tauben geforscht. Das klingt auf jeden Fall sehr, spannend und ist jetzt selbstständig im Bereich Führungskräftetraining und Organisationsentwicklung, war aber bis März 2023 noch Referatsleiter in der Forschungsförderung an der TU Dortmund. Und deswegen wollen wir heute mal so ein bisschen in die Universitätswelt eintauchen und auch mal herausfinden, wie man Behörden ein bisschen leistungsfähiger machen kann und auch in dieses Klischee mal so ein bisschen eintauchen, dass Beamte ja langsam und faul sind. Und ja, da wollen wir heute einfach mal ein bisschen mehr Licht ins Dunkeln bringen. deswegen freue ich mich darauf auf die Episode, Nils. Und vielen Dank, dass du gekommen bist.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:01.486)
Danke für die Einladung, Marc. Ich freue mich, besonders beim mit Klischees aufräumen. Da fallen mir gleich schon mal zwei ein. Was du gesagt hast.
Malte Hansson (01:07.992)
Sehr schön. Wie bist du denn in der Biologie gelandet? Das würde mich zum Start mal interessieren.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:15.246)
Du fragst mich Sachen. Ich kann mir nicht entscheiden. Ich gedacht, ich mache einfach alles. Wie das nach der Schule ist. Viele Möglichkeiten, viele Ideen. Bei der Biologie bin ich einfach hängen geblieben, weil das ein großes Welterklärungsding ist und außerdem was zum Anfassen. Man kann sich alles anschauen. Ich habe angefangen, mit Tieren und Pflanzen zu beschäftigen. Dann bin ich abgerutscht.
in Sinneswahrnehmung in Neurobiologie gelandet. Und jetzt mache ich Evolution von Geist und Verstand und davon, wie viele Entscheidungsfindungen bei uns eigentlich uralte Prozesse sind. Das ist eine ganz milde Mischung. Ich weiß nicht, ob jede Wissenschaft das so mitgeben würde.
Malte Hansson (01:53.111)
Okay, jetzt hast du ja einen Tau... Bitt... Nee, erzähl.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:55.054)
Ansonsten sind Biologen furchtbar nett, sehr pragmatisch und auf die gute Art ein bisschen schräg. Ich habe mich da sehr wohl gefühlt. Immer wenn ich noch mal zurückkomme ins Feld, dann genieße ich das sehr. Man erkennt sich auch untereinander ziemlich gut.
Malte Hansson (02:14.264)
Sehr schön. Ja, ich habe auch einen Freund von mir aus einem Masterstudium, den ich in Bremen dann kennengelernt hatte, der hat Meeresbiologie studiert und da war auch bisschen positiv bekloppt. Aber da ist die Uni Bremen ja auch, Uni Bremen ist ja auch sehr bekannt dafür, für ihre Meeresforschung gewesen in dem Bereich. ja, war auf jeden Fall, ist auf jeden Fall ein sehr cooler, sehr cooler Typ. Jetzt hast du auch an Tauben geforscht und auch dort neurobiologisch. Haben die denn Ähnlichkeiten eigentlich zum Menschen?
Nils Kasties | Führungsentwicklung (02:24.814)
Mhm.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (02:44.558)
Es ist wichtig zu sagen, ich habe an Brieftauben geforscht. Es ist schon mehrfach passiert, dass ich erzählt habe, weil ich den so gemacht habe. Und da war auch dabei, dass ich wirklich dem Gehirn bei der Arbeit zugesehen habe. Und das tut man in dem An
alles unter Vollanästhesie und guten medizinischen Bedingungen. Am Ende ist dann so kleines Kabel mit einem dünnen Draht, wahrnehmen kann, nebendran eine Nervenzelle aktiv ist. Also man kann wirklich dann schauen, was macht denn jetzt hier das Gehirn dabei. Wenn ich dann am Stammtisch oder sonst wo erzähle, dass ich heute eine tolle Operation habe und dann lag die Taube da und da ging es hinterher auch richtig gut, wurde ich manchmal komisch angeschaut, weil mir dann klar wurde, manche dachten, jetzt geht es Menschen, nicht hören können. Das wollte ich nicht erwecken, diesen Eindruck.
Deswegen sage ich immer Brieftaub. Genau. Ja, sind die ähnlich? Total. Also witzigerweise. Und stoppt mich, wenn ich jetzt zu neurobegeistert werde, das ... ich lange nicht mehr drüber reden dürfen. Das ist ein schönes Thema. Das Gehirn der Taube ist in den Teilen, die wir vermeintlich für die Interessantesten halten, Menschen ganz anders. Also, die ersten zwei Drittel sind gleich, danach haben die sich getrennt entwickelt, weil Vögel und Säugetiere doch nicht so nah verwandt sind miteinander.
Die Strukturen sind da ganz anders. Aber das Verhalten, das rauskommt, ist weitgehend ähnlich. Und das ist wirklich irre. Und was man oft nicht weiß, außerhalb der Psychologie, man weiß tatsächlich ganz viel über so Grundlegendes Lernens und das sonst basale Verhalten, was das Menschen machen, das weiß man von Tauben. Ursprünglich hat man das, sehr berühmtes Kinderbehaviorismus und so was, dadurch schon nicht mit Ratten gearbeitet. Die werden aber nicht so alt. Denen kann man nicht so komplexe Aufgaben beibringen, hat der Brieftaube genommen und stellt sich raus, wie reagieren wir auf einen Reiz?
Wie schnell kapieren wir eigentlich, dass das eine mit dem anderen was zu tun hat und ob das eine gute Idee ist, da jetzt hinzugehen oder nicht? Die Regeln sind exakt dieselben. Die sind tatsächlich angeboren, möchte man sagen. Und das ist ein wichtiger Teil auch meiner Arbeit. Jetzt springe ich nach vorne im Coaching dann oder ein wichtiger Zugang zu sagen, dass ganz viel unserer inneren Verarbeitung, also ganz viele Denkprozesse, ganz viele Bewertungsprozesse, die sind uralt und die sind biologisch fix und dann
Nils Kasties | Führungsentwicklung (04:57.614)
Das, was wir als unsere Person wahrnehmen, das kommt erst ganz spät, das darf da quasi mitfahren auf dem Schiff. mit diesen Prozessen zu arbeiten, da kann man relativ viel sehr wirksam mitarbeiten. Im Alltag ist das, glaube ich, sowas wie, ich sage mal, Intuition und auch nonverbale Kommunikation. Du kriegst ja immer mit, was hat dein Gegenüber, wie geht es dem so? Die allermeisten Menschen können das ziemlich gut einschätzen und das können wir, weil jeder von uns fest verdraht hat, die und die Gefühlsregung, die wird so und so ausgedrückt. Das hat man gar nicht gefragt.
wie ruhig so ein Reflex ist das. Und witzigerweise sind diese gleichen Regeln auch bei Vögeln vielfach vorhanden. Genau. So, das reicht erst mal. Entschuldigung, ich kann da noch Stunden zusprechen.
Malte Hansson (05:37.016)
Nö, alles gut, ist ja interessant. Also wusste ich jetzt auch noch nicht, dass da so eine hohe Ähnlichkeit ist. Und ist ja spannend, man im Endeffekt dann ähnliche Reizverarbeitung hat. Cool auf jeden Fall. Können wir vielleicht mal eine separate Folge zu machen, wenn es die Zuhörer interessiert, dann können wir da mal mehr eintauchen, was so die Sachen sind, die ähnlich sind und dann vielleicht auch die Unterschiede.
Aber jetzt lass uns mal in Richtung Universität gehen und ich würde jetzt mal mit einer kontroversen Frage einsteigen wollen. Sind Beamte dann wirklich faul oder sind sie einfach in ihren Strukturen gefangen?
Nils Kasties | Führungsentwicklung (06:06.638)
Sehr sacanisch.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (06:18.926)
möchte ich jetzt an so vielen Stellen widersprechen. erstmal, alle Leute, Beamte, verhassele ich mich vor Freude. Also das Allererste ist, ne, sind sie nicht. Also nicht nur sind an Unis gar nicht mehr so viele Beamte, du auch relativ viele öffentliche Angestellte, das ist ein bisschen was anderes, aber das sind jetzt schon Feinsteiten. Ne, ganz und gar nicht.
Klischees haben ja immer irgendwie auch einen Ursprung und eine Wahrheit, das ist schon so. Aber aus meiner Erfahrung kann ich das überhaupt nicht bestätigen. bin etwa sieben, soll acht Jahre habe ich intensiv mit Verwaltungsstrukturen und Hochschulen zu tun. Vorher war ich Forschender, da merkst das nicht so sehr und du siehst die Verwaltung auch gar nicht. Die habe ich erst kennengelernt, als ich da gearbeitet habe und ich muss tatsächlich sagen, also wenn es das Gegenteil der Fall, also das sind Leute, machen, die machen eher zu viel.
Das sind schwierige Bedingungen und dafür wird man gar nicht so wahnsinnig gut bezahlt. Ich war ja immer noch im öffentlichen Dienst unterwegs und jetzt bin ich in der freien Wirtschaft und ich denke regelmäßig, das verdienst du? Das ist ja erstaunlich. Für ganz normale Arbeit? mit der Sicherheit der ... Nee, das fällt mir gar nicht an. Da gab es irgendeinen Spruch zu, dass man ganz sicher wenig Geld hat oder so was. Genau, das war natürlich eine
eine freundliche Polemik von dir als Vorlage. Ich erlebe, dass in der öffentlichen Verwaltung, wie sie von der Hochschule erkenne, mindestens so hart gearbeitet wird, wie das, ich dem Außen, der Wirtschaft etc. mitkriege. Die Tonart mag ein bisschen, also auch die Intensität ist vielleicht eine andere.
Aber das Volumen ist schon massiv. Das mit den Strukturen, was du da ansprichst, das ist, glaube ich, die allergrößte Sache. mit Verwaltung und Hierarchie ist das so Ding, eine Erfahrung, die wir ja ganz oft machen, ist, man will irgendwas und dann geht man dahin und dann sagt man, ich brauche den und den Schein oder ich will die und die Mittel abrechnen oder bewirtschaften lassen. Und dann kriegt man, wir sind jetzt im Klischee, dann hört man entweder, weiß ich nicht, oder bin ich zuständig oder haben wir nicht.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (08:39.982)
Nein. Das gibt es leider schon. Das hat seine Gründe und das ist auch sehr, sehr, sehr viel besser geworden, grundsätzlich in Verwaltung, glaube ich. Es gibt Riesenbewegungen, diese Formate zu modernisieren. Ich war ja an der Technischen Universität in Dortmund und die hatten tatsächlich eine tolle Verwaltung. Das man wirklich sagen. Hohe Serviceorientierung, sehr pragmatischer Outcome.
Und das sind, glaube ich, auch schon die beiden Begriffe, die das dann ändern. Das eine ist, wie sehr ist das Selbstverständnis, dass Verwaltung jemand ist, ermöglicht? Weil das tun die. Du hast extrem komplexe Prozesse, irgendwie ablaufen, und du musst ganz viele Sicherheitschecks einhalten. In einem Computer wird das alles nachgehalten in irgendwelchen Hinterroutinen, aber die Menschen, die sich damit besser auskennen als ich, die nicken jetzt und sagen, ja, ja, so und viel Prozent, allermeiste ist quasi unsichtbar, aber entscheidend.
Und das müssen halt Menschen machen in dem System, das noch aus vor digitalen Zeiten kommt. Und da gehen manchmal die Prioritäten so bisschen durcheinander. Und früher war Verwaltung Struktur und war nicht dazu da, jemandem zu dienen, sondern dazu, einen Prozess am Laufen zu halten und eine Struktur aufrechtzuerhalten. Mit ganz viel Hierarchie, mit ganz viel Macht und mit ganz viel Prozessorientierung. Also es kommt irgendwas rein, das wird so und so bearbeitet und das und das kommt raus. Das ist auch was Informatisches wieder.
Und sowas ist auch gut, weil das kann man dann relativ effizient bearbeiten, theoretisch. wenn immer das gleiche reinkommt, dann hast du halt einen Bearbeitungsschritt. Und das geht weiterhin nach draußen und aus der weg. Das funktioniert nicht mehr so gut, wenn du flexibel auf Dinge dich einstellen möchtest. Und da ist, ich, das Problem, weil das, was von Verwaltung bearbeitet werden muss, einfach sich sehr viel schneller ändert, als das früher, glaube ich, noch so war. Und wenn du eine Struktur hast, die ...
ganz anders funktioniert das als vorher, dann braucht das einfach ein bisschen, bis die sich ändert. So weit, gut. Und jetzt kommt ja auch mein Job als Organisationsentwickler dazu. müssen, du musst so einen Prozess, das musst du intensiv begleiten. Eine Kultur verändert sich nicht von jetzt auf gleich und schon mal gar nicht eine starke Ausprägung von irgendwie Prozess auf Ziel oder Leistungsorientierung. Und damit wird Verwaltung wieder alleine gelassen. Und
Nils Kasties | Führungsentwicklung (11:08.27)
So er es gedankt,
Malte Hansson (11:08.855)
Wie meinst du da? Wie meinst du...
Alles gut. Wie meinst du, dass die dabei alleine gelassen werden?
Nils Kasties | Führungsentwicklung (11:16.526)
Mhm.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (11:26.543)
gucke gerade nach dem Bild, dass gut funktioniert.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (11:40.462)
Wenn du und ich als Berater in Kundenkontakt gehen und merken, stimmt irgendwas nicht, dann können wir ganz schön unser Angebot verändern, weil wir einmal wissen, wie das geht und weil wir auch die Autorität haben, das zu tun. Weil wir sind ja die eine Person, die das macht. So. Und eine komplexe Verwaltungsstruktur, die ist eben stark an Hierarchien und Richtlinien ausgerichtet. Und wenn man Glück hat, dann hat diese Richtlinie Freiheitsgrade. Und dann steht da drin, dass die
Person, die das ausführt, das nach bestem Wissen und Gewissen machen soll. Moderne Verwaltung haben das. Und dann ist es gut anpassbar. Aber wenn du Pech hast, dann ist die Anweisung ganz rigide. Und wenn du richtig Pech hast, dann ist die Kultur vor Ort auch ziemlich autoritäre. Und das heißt, dass man selber sich nicht viel Freiheit nimmt, weil sonst von oben jemand
unleidlich wird und unleidlich kann der autoritären Struktur noch heißen, dass der einen anschreit. Ich überzeichne das jetzt, aber das ist jetzt auch nicht so weit von der Realität. wenn du jetzt quasi ein Sachbearbeiter in einem, weiß ich nicht, ich sag mal Bürgeramt oder sonst irgendwas ist, oder in der Hochschule ist es vielleicht sowas wie das Studierenden -Service oder Drittmittelbearbeitung und
Du siehst eine Schwierigkeit und du möchtest Freiheiten haben und die sind dir aber nicht zugestanden und du hast nicht von oben die Autorität, das selber zu entscheiden. Was machst du dann? Und dann ist es eben oft so, dass man im Zweifelsfall sich an den Prozess hält, weil der gewinnt und weil das auch gewünscht ist. deswegen versandet das so ein bisschen. Und das mit dem Alleinlassen meine ich, wenn jetzt von oben
Führung passiert ja immer von oben. Wenn jetzt von oben einmal nur die Maßkappe käme, zu sagen, Leute, im Zweifelsfall für den Kunden, das würde wahnsinnig viel verändern. So banal mag das jetzt klingen, aber das tatsächlich, das für so eine Struktur ganz entscheidend ist, weil man Erlaubnisse wirklich einmal geben muss. Das meine ich mit allein lassen. Noch viel besser wäre natürlich, dann die Leitungen, das kann ja mehrere Ebenen sein, man kann auch die direkte Chefin sein, wenn die dazukäme und sagt, okay, wie können wir das denn umsetzen? Was heißt das denn im Alltag, zu helfen, den Kunden zu arbeiten?
Nils Kasties | Führungsentwicklung (14:06.83)
Was bedeutet das denn, serviceorientiert zu sein? Was ist denn das zum Beispiel? Es gibt so ein Klischee, dass du eine Anfrage stellst und dann kriegst du eine Antwort darauf. Und wenn die aber so unkommentiert ist, können wir so vom Steuerbescheid, du hast dann so ein komplexes Framing und dann ist dann nur ein kleines bisschen Information eigentlich dabei. Und was genau du da als Prompt rein gibst, entscheidet einfach sehr darüber, was hinterher herauskommt. Genauso
So können wir es mit KI und Bildgeneratoren. Und ganz oft bist du aber dann doch nicht da, wo der Kunde eigentlich hin wollte, was im Regelfall daran liegt, dass der nicht so genau weiß, was er will oder dass er das nicht in deiner Sprache übersetzen kann. Und diese einfache Rückfrage, also Kunde will irgendwas, das ist eine komische Anfrage, fragen wir noch mal, was der eigentlich dann haben möchte. So einfach wäre der fix, damit kriegst du glaube ich ein Drittel, auch die Hälfte der Missverständnisse ausgeräumt. Das wäre so eine kulturelle Änderung.
die ganz viel erreichen würde. Wenn die einen von oben damit anfingen und sagten, dass denen das wichtig ist und dass sie es auch möchten, dass das passiert, Beispiel, dann würde das massiv deutlich anders werden.
So, also das wollte ich mit alleine lassen.
Malte Hansson (15:24.823)
Da schließt...
Da schließt sich ja direkt die Frage an, warum machen das die Führungskräfte denn nicht?
Malte Hansson (15:37.815)
Also jetzt auch so bisschen aus deiner eigenen Erfahrung heraus.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (15:41.262)
Ja.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (15:49.646)
Also die haben mich ja noch nicht angerufen und noch nicht beauftragt, deswegen ist das ein offensichtliches Versäumnis an der Stelle. Spaß beiseite.
Da kommen, glaube ich, zwei Sachen zusammen. Das eine ist einfach Kultur und Übung. wir wissen alle, wie schwer es ist, etwas, das man mal eingeübt hat, zu ändern. Die Zeit, man aufsteht oder eine Morgenroutine oder sonst irgendwas oder Ähnliches. Und das gilt für Organisationen und für Personen auch. Das heißt, was da ist, das bleibt dann auch stehen. Normative Kraft des Faktischen, wenn man das so bisschen in großen Worten sagen will. Das ist ein Problem. Und das andere ist, darf man nicht unterschätzen,
Ich bin mir sicher, jegliche Verwaltung, Deutschland, aber sicher auch international weit, ist überlastet. Da ist so viel Arbeit, da ist so viel Druck von eben, man muss so viel tun. Und das kennen wir selber auch. es ist ja immer schon schwer, sich zu ändern. wenn man aber den Schreibtisch voll hat, dann kann man das erst recht nicht machen. Glaubt man zumindest, das ist nicht richtig. Da verliert man ganz viel Energie. Aber unter Volllast nochmal was anzupassen, ist einfach wahnsinnig schwierig. So, das ist die Kombination. Ich glaube, die Kombination aus den beiden ist es.
Und dann ist es sicherlich aber auch, so seien wir ehrlich, erfahrungsgemäß wird, wenn man die Hierarchie hochgeht, werden Menschen ja doch bisschen erfahren, ein bisschen seniorer, ein bisschen älter. In Deutschland kommen die dann auch häufig aus einem etwas verengteren Milieu, die berühmten weißen Männer, die in der Haltung auch gelernt haben, also quasi zu Beginn gelernt haben, so läuft das hier, und das durchgetragen ein bisschen nach oben. Da ist, glaube ich, Änderungsbereitschaft und Flexibilität nicht der höchste Wert.
sondern Zuverlässigkeit, Prozesstreue sind ja wichtige Dinge. Es ist ja nicht falsch, was sie da machen. Es ist nur ein bisschen überrigide und man kommt da nicht so gut rein, das rauszuholen. So. So erkläre ich mir das. Aber ich glaube schon aus, dass das nicht tragfähig ist auf Dauer.
Malte Hansson (17:43.671)
Ja, das glaube ich auch. Wie ist denn das jetzt in der Zeit, wo du jetzt in der TU Dortmund warst? Sind da Veränderungsprozesse in Gang getreten worden und sind die dann auch erfolgreich gestaltet worden oder sind die dann irgendwann im Sande verlaufen?
Nils Kasties | Führungsentwicklung (17:57.938)
Es sind ganz viele auf den Weg gebracht worden. Deswegen sind die nicht alle angekommen, das ist völlig klar. Aber da habe ich viel Schönes erlebt, als agide Verwaltung. Da kann ich nicht unbefangen sprechen, denn viele habe ich selber mit angestoßen. Ich kam da rein in eine Abteilung, die sich neu erfunden hat und die an einigen Schnittstellen war, die Kulturen und Bereiche miteinander in Kontakt gebracht hat.
Eins davon, das ist die klassische Forschungsförderung, war, dass wir als Verwaltung nochmal anders mit Forschenden gesprochen haben. Da gibt es ja auch kulturelle Konflikte. Einige hast als Klischee ja gerade schon angesprochen mit der Frage, wie läuft denn das da, wie läuft das da nicht. Wir ja auch viel davon gesehen, wie viel es ausmacht, in welcher Tonart und in welcher Wording man anfragt oder eben auch nicht. Viel davon, kann man zentral zugleich ein bisschen mehr. Das haben wir neu aufgebaut.
Wir haben verschiedene Gespräche geführt, die über einzelne Strukturen hinweggeführt worden sind. Da ist man dann auch noch in einer anderen Rolle miteinander. Was wir auch gemacht haben, ist einen Bereich für die wissenschaftliche Personalentwicklung mit aufzubauen, graduiertes Zentrum, das war auch neu, in der Form. Es gab unterschiedliche Stellen, die sich damit beschäftigt haben. Wie sage ich das denn? Semi -offiziell mit vollem Herzblut.
Wenn du drei Akteure an der Uni hast, sich mit vollem Inbrunst mit einem Programm verbunden haben und was erkämpft haben, zählen und glauben, sie dir voran richtig glauben, und dann soll eine Abteilung kommen, die das bündelt miteinander, dann ist relativ viel Fingerspitzengefühl gefragt, denen klar ist, dass die gewürdigt sind, dass die einbringen können, dass man das Vertrauen gewinnt, dass man da auch guten Gewissenshandlungs oder Steuerungsfähigkeit abgeben kann, ohne dass die
dass das Wesen dessen, was man da tut, irgendwie gefährdet wäre. Das war ein großes Ding. Und das Größte überhaupt, das ist ein Prozess, dauert 20, 30 Jahre. Den haben wir mit anstoßen dürfen. Da ging es darum, der Begriff heißt nachhaltiges Forschungsdatenmanagement. Da geht es in beidem Sinne darum, Forschenden aller Fachkulturen, Strukturen und Prozesse und auch die technischen Möglichkeiten an die Hand zu geben, das, was sie herausfinden, Forschungsdaten so
Nils Kasties | Führungsentwicklung (20:21.198)
nachnutzbar und nachhaltig abzulegen, dass man das erst mal selber wiederverwenden kann und dass das auch anschlussfähig ist an so große Archive zum Beispiel. Also, dass man das Rad nicht neu erfinden muss, ganz blöd gesagt. Das Wissen stürmisch in die Schnittstellen bekommt zum Beispiel. Das ist ein dickes Brett. Und vieles davon hat aber wirklich gut funktioniert, würde ich sagen. Und da waren, glaube ich, zwei Faktoren dann immer ganz entscheidend.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (20:54.062)
beziehungsweise, dass sie wussten, wozu das gut ist und dass sie da was zu gewinnen haben oder in ihrem Interesse gehandelt wird. Und die andere Sache, ganz entscheidend, ist, dass das auch autorisiert ist von oben.
Also dass es quasi die Erlaubnis vom System gibt oder von der Leitung, dass man das ändern darf. Und verbunden damit ist ein Gefühl von Sicherheit. Menschen sind dann frei und flexibel, wenn die sich hinreichend sicher fühlen. Das kann die emotionale Sicherheit sein von, mich schreit jetzt hier keiner an. Ich darf ja auch was Dummes sagen in der Gruppe. Wie viele Menschen von uns sind zurückhaltend in einem
in der Runde, in dem Meeting einfach mal drauf loszudenken, weil sie denken, dann habe ich eine blöde Idee und Leute könnten das komisch finden. Das ist ganz üblich, aber da geht ganz viel Innovation bei verloren. Und ein anderes Gefühl von Sicherheit kann auch sein, habe ich noch einen Job, wenn ich jetzt meinem Chef sage, dass ich seine Idee blöd finde. Und dann weißt du nicht. Also unter Wissenschaftlern ist das, glaube ich, noch am ehesten ganz gut gesehen, aber auch nicht überall. Und das sind verschiedene Aspekte von Sicherheit.
Klein kann auch sein, boah, ist denn jemand stinkig auf mich oder so? Darf ich das? Wenn es eine Mission gibt, macht das jetzt, ihr dürft es tun, das hat das extrem befreit und dann sind da wirklich tolle Dinge zusammengekommen. Und es hilft auch, das Team, das das steuert, auch wirklich ein Team ist. Also bei manchen dieser Prozessen durfte ich dabei sein, andere von denen habe ich wirklich selber koordiniert.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (22:51.15)
Das sicherste Rezept, so etwas vor die Wand zu fahren, wäre gewesen zu sagen, so, ich bin jetzt ein relativ junger, unerfahrener Doktor von da und da, ich zeige jetzt mal den erfahrenen Hasen, hey, sind die jetzt 30 Jahre, machen wir es richtig geht. Wäre blöd gewesen, habe ich nicht gemacht. Aber das wäre falsch gewesen. Also man muss halt gucken, dass man entsprechend abholt. dann ist man in Anführungszeichen, normalen Organisationsentwicklungsprozess, da musst du eben
kommunizieren, Rückkopplung zulassen, ins Gespräch gehen, ganz viel auf persönlicher Ebene klären, kurze Wege nutzen, Freiräume geben, kreative Lösungen zuzulassen. Und dann läuft's von selber.
Malte Hansson (23:35.671)
Das heißt, du hast dein Team im Endeffekt empowert, also wenn man es jetzt im Englischen ausdrücken würde, befähigt, dass sie dann quasi ihre Stärken ausspielen konnten und auch einen gewissen kreativen Freiraum gegeben, dass sie Dinge dann auch so machen können, wie sie das so richtig halten.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (23:50.766)
Empower, transformative Führung, zielorientierte, also genau, der gleiche Gedanke an dieser Stelle. Ja, das sind hervorragend motivierte Ausgebilde zu Kolleginnen und Kollegen gewesen, mit denen wir da arbeiten durften. Da wäre ich ja bekloppt gewesen zu sagen, ich weiß, wie es richtig geht und ihr macht nur das, was ich euch vorkaue. Also das wäre wirklich ärgerlich. Und das ganz witzig, ich habe da viele Sachen so halb intuitiv gemacht, die ich jetzt dann in den
Beratungs - Coachingerfahrung auch nochmal theoretisch unterfüttert habe. Also Menschen erstmal machen zu lassen und darauf fest zu vertrauen, dass dann daraus Freiheit, Motivation und Energie entstehen oder beziehungsweise freigesetzt werden. Das ist beste Weg, tolle Leistung zu kriegen, würde ich absolut so sagen.
Malte Hansson (24:45.527)
Ja, also kann ich nur unterschreiben. Also ich selber bin ja ein Riesenverfechter von Design Thinking. wenn dann ich in einem Unternehmen irgendwie, ... nicht, Produktentwicklung, Prozessoptimierung, ... was auch immer, ... aber gerade so in diesem Bereich Prozessoptimierung ... sagen sie eigentlich, okay, hier, ... wir brauchen dem und dem Bereich, ... soll es jetzt anders laufen. Und ich habe selber schon die Idee im Kopf, wie das am Ende auch raussehen sollte. Aber statt jetzt denen einfach vorzugeben ... und zu sagen, okay, so wird das jetzt ... übrigens in Zukunft gemacht.
Weil ich diese Intuition in der Richtung einfach habe, dass ich einfach ... ich kann nicht sehen, ein Problem, ich zerlege es in fünf Sekunden ... und in den nächsten fünf Sekunden baue ich dir die Lösung zusammen. Und in 80, 90 Prozent oder in 80, 90 Prozent der Fälle ... habe ich Recht, dass es am Ende dann auch so laufen sollte. Es klingt vielleicht ein bisschen arrogant, aber es ist ... eine Referenzerfahrung, die sich in den letzten Jahren ... ... da jetzt einfach so ergeben hat. Und ...
Was ich aber dann eben halt mache, ist, dass ich durch gezielte Fragestellungen in einem Workshop dann die Leute im Endeffekt dahin lenke und dann auch sage, okay, hier, habt ihr mal darüber nachgedacht, habt ihr mal darüber nachgedacht. Und wenn es dann eben aus der eigenen Hand kommt, der eigenen Feder kommt, weil sie selber diesen kreativen Prozess durchlaufen haben über den halben Tag oder über den Tag hinweg, dann ist auch am Ende die Motivation viel, viel größer, dass dann diese Sachen auch entsprechend umgesetzt werden.
Weil sie selber gesagt haben, okay, wir haben das jetzt hier selber entwickelt ... ... und jetzt wollen wir natürlich auch gucken, dass das ein Erfolg wird. Und dann war es am Endeffekt meine Aufgabe, am Ende nur noch das Controlling. Dann zu sagen, ... wann setzt ihr es Und dann halt nachzufragen, ... ... okay, habt ihr es bis dahin auch umgesetzt bekommen? Wenn ja, ... super, wenn nein, woran hat es gelegen? Sind irgendwelche Sachen, die ich von meiner Seite ... ... oder andere Leute irgendwie aus dem Weg schaffen können, damit ihr eure Arbeit besser machen könnt? Und ...
Dadurch, dass man durch diese Design oder Design Thinking Struktur in diesem Workshop durchgeht, wo man erst mal anfängt, einem Nutzerverständnis oder das Nutzerverständnis überhaupt aufzubauen, das war halt schon der Augenöffner für viele dann immer, weil die auch eben auch aus dieser klassischen Prozessdenke kommen und dann machen wir halt, machen wir halt und dann schauen wir halt, was am Ende dabei rauskommt und ob der Kunde dann happy ist, statt es halt mal umzudrehen und zu fragen, okay, was braucht denn der Kunde eigentlich, damit er happy ist und dann die Lösung dafür zu entwickeln.
Malte Hansson (27:04.887)
Viele waren am Anfang immer sehr skeptisch. Nach einem halben Tag oder am Ende des Tages hatte ich sie dann alle auf meiner Seite, weil sie dann gesehen haben, dass das doch ziemlich viel Sinn was er da gemacht hat, auch wenn ich das Anfang total komisch fand. Aber das ist es halt.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (27:23.342)
Ich so arbeite ich tatsächlich auch. sind wir Kollegen. Also sind wir auch sonst, aber das machen wir beide so. Klasse. Was ich besonders spannend dabei finde, hast du dann wahrscheinlich auch schon ein paar Mal erlebt. Wenn du am Anfang denen gesagt hättest, so und so kommst raus, das wäre ein Bruchteil der Annahme gewesen. Man kann das abkürzen. Du weißt tatsächlich, wo es ist. Aber das selbe erarbeiten, das ist schon die entscheidende Zutat, damit das für die funktioniert und die so akzeptieren.
Malte Hansson (27:53.047)
Absolut. das Ding ist halt, ich hab das früher gemacht. Das war so in meinen ersten Jobs so. Dann war ich irgendwie bei einer Beratung und dann hab ich meinem Partner, der da mit auf dem Projekt war, gesagt, das, das, das das sollten wir übrigens so und so machen. Und dann sollte das besser funktionieren.
Und der hat mich halt dumm angeguckt, was will da jetzt hier so ein 27 -jähriger Jungspund, der gerade in Anführungsstrichen frisch von der Uni kommt, wie will der mir jetzt erzählen, was hier läuft, was ich seit 20 Jahren mache, so ungefähr. Und ja, da wusste ich es halt noch nicht besser zu dem Zeitpunkt und habe damals auch noch immer sehr viel mit mitten in die Fresse rein kommuniziert und Emotionen, was ist das, beziehungsweise was interessieren mich die Gefühle von anderen.
ist mir dann natürlich auch schön auf die Füße gefallen. Was ein Wunder. Aber ja, da war die Lernkurve dann ziemlich hoch in den zwei Jahren. ja, das ist aber auf jeden Fall das Ding. Das ist halt eine Sache, die habe ich dann auch mit der Zeit gelernt und auch hauptsächlich dann auch in der Selbstständigkeit, weil du dich da ja dann auch viel mit Vertrieb, Marketing und so weiter auseinandersetzt.
Und das hat dann auch einfach noch mal dazu geführt, dass ich auch ein besserer Coach, ein besserer Trainer, ein besserer Workshopleiter geworden bin, weil ich einfach noch mal gesehen habe, wie ich mich besser auf mein Gegenüber einstellen kann. Einfach dadurch, dass ich nur anders Sachen formuliere, weil ich die Bedürfnisse von den Leuten besser anspreche, weil ich mir die Werte von den Leuten, über die Werte der anderen Leute mit kommuniziere. Und das hat auf jeden Fall das Leben schon sehr viel vereinfacht. Und gerade in so ...
Change -Prozessen, Veränderungsprozessen, ... aber eben auch in Führung ... ist so ein Wissen halt essentiell. Und ... ... habe ich, ich habe auch in meiner Accenture -Zeit, ... ... das war die Beratung, für die ich gearbeitet habe, ... auch Workshops schon gemacht für ... Partner und Senior -Manager ... ... und habe da dann mal so angefangen mit solchen Sachen, ... ... mit Persönlichkeitstypen, wie funktioniert das Gehirn und so weiter und
Malte Hansson (30:08.632)
Es war echt so, dass 70, 80 Prozent der Fälle ... die Leute noch nie was davon gehört haben, ... wie halt sowas funktioniert. Und da muss aus meiner Sicht halt noch sehr viel mehr ... ... aufgeschlaut werden, ... dass die Leute eben halt auch wissen, ... wie funktioniert Veränderung halt wirklich. Weil klar, ... ... zumindest in größeren Unternehmen ist es ja immer so.
dass dann auch irgendwelche Führungskräfte, Seminare gemacht werden und da wird dann auch immer wieder das gleiche von vorne bis hinten wiederholt, was man dann gefühlt jedes Jahr immer wieder hört. Aber das eine ist es halt zu wissen und das andere ist es halt zu machen. Und daran scheitert es dann halt oft, dass die Leute es halt theoretisch wissen, aber halt selber gar nicht direkt oder es gar nicht widergespiegelt bekommen, dass sie sich halt komplett gegensätzlich verhalten. Und da würde mich jetzt auch mal interessieren,
Wie ist das in der Verwaltung? Gibt es da auch dann auch regelmäßig Weiterbildungsmaßnahmen für Führungskräfte oder werden die da eher dann für sich allein gelassen?
Nils Kasties | Führungsentwicklung (31:11.086)
Jetzt will ich zu viel noch zu dem sagen, was du gerade sagtest. Darf ich da noch? Ich schreibe mir das einmal auf.
Malte Hansson (31:16.439)
Kannst du auch, natürlich.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (31:20.334)
und PE. Ich fand das ganz spannend, wie du sagst, wie starr die Lernkurve ist und wie man die Kommunikation ändern muss. Ich weiß das und trotzdem höre ich das immer wieder gerne, wenn es mich auch so eine Dusche. Ich merke, okay, es lag gar nicht an mir. Ich war nicht nur ich doof, sondern das passiert allen. Das war wirklich, das ist immer hilfreich. Ich finde irre, welchen Anteil
Beziehungsebene in der Kommunikation haben. Also, kennen Sie auch von der Schule, Kommunikationsmodelle, da heißt es es gibt immer auch einen Beziehungsanteil, es immer auch eine analoge Beziehungsebene. Ich bin inzwischen an dem Punkt, wo ich sage, Inhalte sind völlig irrelevant. Also weitgehend, ja. Aber bei Konflikten würde ich das tatsächlich sagen. Wenn sich zwei Leute so richtig in den Haaren haben, dann ist das ganz sicher, weil der ihr die Schäufelchen geklaut hat. Nicht, weil unterliegende Schwierigkeiten dabei sind oder Kränkungen und so weiter. Das finde ich schon bemerkenswert.
und auch wie wenig Zugang wir tatsächlich zu solchen Systemen Und wie du auch sagst, das Wissen ist überhaupt nicht das Problem. Der Neurobiologe wird ja wieder sagen, wir haben getrennte Systeme und das Bewusstsein, das abstrakte Denken, hast du hier vorne den präfrontalen Cortex, lokalisiert exekutive Funktionen und so weiter. Und dann noch dieses ganze gefühlige unterbewusste Zeug und so. Das sind ganz vereinfachte Modelle. Aber es ist schon so, dass es einen riesen Unterschied macht, ob du einen Gegenstand kognitiv über Worte oder
Am besten ist, wenn du es wie liest erfasst oder wenn du das irgendwie in einer Echtwelterfahrung hast, wenn dir das jemand sagt, wenn die Sprache dann noch irgendwie eine Emotion mitträgt, wenn du sensibel dafür bist, was irgendwie eigene Empfindungen zu dem Zeitpunkt sein müssen. sind ja auch ganz viel kommunizierende Körper miteinander. Selbst wir beide, wir sind ja gerade auf der Kamera. Und trotzdem, wenn ich jetzt irgendwie so mache oder dich böse angucke, das wirst du sofort registrieren und darauf reagieren. Das ist alles dabei. Und der Körper schreibt das alles mit und guckt, wie relevant das ist. Und Sachen, die mit dem ganzen Körper zu tun haben, werden immer als relevanter angesehen als vorher.
Genau, so ein Neurausbruch, Entschuldigung. Ich wollte dann sagen, du kannst fast so zwei Systeme haben. Du kannst ihnen halt nämlich einem System mitgeben und das andere weiß gar nichts davon. Das ist ganz leicht, sich was anzulesen und zu denken, ja, ich weiß, dass ich zu meinen Leuten respektvoll sein muss, mit denen gut umgehen muss. Oder dass ich Freundlichkeit und Offenheit ausstrahlen muss. Und man denkt auch, man macht das. Ja, ich spreche von mir. Dann kriege ich zurückgemeldet, boah, nee, gar nicht. Ganz wichtige.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (33:45.838)
ganz wichtiges Feedback, zu gucken, wie kann ich mich dann eigentlich in Summe verfügbar machen und auch irgendwie einheitlich das ausstrahlen, was mir wichtig ist. Und das ist das, was zumindest ich im Coaching mache und ich denke, das wird bei dir ähnlich sein. Also das Wissen irgendwie in die Verfügbarkeit und die Anwendbarkeit zu bringen. Wenn du das, was ich meinen Leuten inhaltlich, bei meinen Klienten, Kundinnen näher bringe im Coaching zusammenfasst auf zwei Seiten, dann wirst du denken, was für ein
vermeintlich banales Zeug. ist doch, das weiß man doch. Ja, vielleicht. Aber machen tut man es nicht. Und aus dem Wissen, das in die Anwendbarkeit zu bringen, ist schon, das ist ein Riesending. Genau, das wollte ich sagen. Und eine Frage habe ich noch, die brennt mir nämlich so bisschen. Du sagtest, du kommst ins, wenn du in einem Design Thinking Workshop bist, dann hast du eine Aufgabe und du selber als erfahrener Designer und Thinker und Workshopleiter.
hast schon eine Ahnung, wo das wahrscheinlich hingeht, auch weil du Prozesse im Hintergrund als Erfahrung hast und weißt ungefähr, was es ist. Und trotzdem ist es aber wichtig, dass die Teilnehmenden durch diesen Prozess der Erkenntnisse auch durchgehen und du führst die dann liebevoll dahin. Das ist ja ideal, genau. Also da hast du ja bisschen Vorsprung. Wie oft ist dir das denn passiert, dass dich dann Teilnehmende noch damit überrascht haben, dass denen dann noch mal was neu ist oder sogar eine bessere Lösung eingefallen ist?
Malte Hansson (35:19.234)
Also ich sag ja ich habe eine trefferquote von 80 90 prozent so das heißt das passiert dann schon ziemlich oft dass es halt Auch wenn ich sage okay der prozess so und so läuft ab Aber es ist jetzt bei mir nie so dass ich jetzt sage okay ich weiß jedes eins jeden einzelnen detailschritt in der richtung Kann ich auch gar nicht wissen weil ich bin halt teilweise
irgendwie zwei Tage vorher im Unternehmen gewesen, ... habe mir halt die Leute da ein bisschen angeguckt ... ... und mit ein paar geredet ... ... oder habe auch mal ein Projekt über mehrere Wochen ... und Monate dann begleitet ... und dann kriegst natürlich ein bisschen ... besseres Gefühl dafür. Aber als Workshopleiter, ... es ist ja nie meine Aufgabe, den Prozess im Detail zu durchdringen. Mein Vorteil ist, dadurch, ich halt so eine Scanner -Persönlichkeit bin,
dass ich eh ein sehr breites Wissen habe und dadurch mir ganz viele Dinge auch schnell aneignen kann. Und die Grundsachen von etwas verstehe ich innerhalb von einer halben Stunde, Stunde, wenn ich mich in ein Thema einlese und dann habe ich zumindest schon mal das grobe Grundverständnis und kann halt bis zu einem gewissen Grad mitreden. Und das reicht dann auch in den meisten Fällen tatsächlich sehr, oder dann auch aus. Warum?
weil ich auch mit anderen Dingen, die ich damit dann wiederum in meiner Birne halt verknüpfe, dann eben halt auch wiederum Zusammenhänge erkenne. Und die Prozesse, da weiß ich einfach, okay, vom groben her läuft das Ding so und so ab. Aber wie es jetzt in dem Detail aussieht, in den einzelnen Prozessschritten, das ist ja dann auch immer unternehmensspezifisch, weil du kannst ja im Endeffekt, nenne mal das Beispiel, weil es mir gerade in den Kopf
in den Kopf kommt, du hast zwei Marketing Agenturen als Beispiel. Die bauen beide Webseiten und machen es auch für die gleiche Zielgruppe. Prinzipiell sind die Prozesse ähnlich wie in den beiden Unternehmen. Aber der Faktor Mensch spielt ja immer eine Rolle. Das heißt, hast dann in dem einen Bereich den vollen Kreativkopf in dem einen Unternehmen.
Malte Hansson (37:29.687)
Und in dem anderen hast du halt eher einen Typen, der das eher mehr strukturiert macht und dementsprechend sich vielleicht eher so bisschen an Templates orientiert und die dann befüllt. Und dann entsprechend anpasst und der andere macht es halt anders, weil er sich erstmal ein weißes Blatt Papier nimmt und da quasi seine Webseite drauf malt. Gleicher Prozess, aber eine andere Herangehensweise. Und so unterscheidet sich das dann natürlich auch immer im Detail. Also ich kann dann sagen, gut.
Das und das sind übrigens die vier, fünf Schritte, die wir durchlaufen müssen. Und wie sie dann im Detail aussehen, das machen dann bitte die Fachexperten, die ich auch extra dafür in den Workshop reingeholt habe. Weil ich bin derjenige, im Endeffekt die Leute zur Lösung führt. Und das mache ich halt hauptsächlich einfach durch cleveres Fragen stellen. Und dann auch durch das grobe Grundverständnis, was ich habe. dann dürfen sich die Detailsachen dann bitte die Leute kümmern, die das halt schon seit
drei Jahren, fünf Jahren, zehn, ... zwanzig Jahren dann eben halt schon machen. Es interessiert mich ehrlich gesagt aber auch nicht. Also ich bin ein Mensch, der interessiert das große Ganze ... ... und sobald ich Sachen dann in der Richtung ... gut verstanden habe und sage, ... okay, passt für mich, ... ... sollen Sie sich bitte die Umsetzung ... und die Detailausarbeitung sollen Sie sich bitte andere Leute kümmern.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (38:47.086)
auch so. Und es ist nicht wunderbar, dass das auch gerne gemacht wird. Also, dann hast du Menschen, dann wirklich da größte Freude drin haben, das dann auszudifferenzieren, das in jeder Form, das funktioniert. Tolle Arbeitsteilung.
Malte Hansson (39:02.519)
Ja, absolut. ich bin halt der strategische Kopf, ich bin der analytische Kopf und ich bau dir gerne das Konzept, ich bau dir gerne die Powerpoints, ich bau dir gerne die Strategie im Hintergrund, die es braucht, damit das Ganze funktioniert. Aber die Umsetzung dürfen bitte andere Leute machen. Da gibt es andere, die dann deutlich besser sind als ich.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (39:24.27)
kann ich gut verstehen. Das war für mich ein großes Learning in the Job, rauszufinden, dass Strategie auch eine Stärke ist. Weil ich ganz lange Zeit dachte, ich war ja auf vielen Bereichen unterwegs, oft mit vielen Experten arbeiten und dachte, boah, krass, die ganzen so tolle Sachen, die kennen sich in der Tiefe aus und ich kann mir die Abkürzung schon nicht mehr merken, weil sie mir auch egal sind, wie das ist, wozu es gut ist, wozu es führt. Und da gab es so einen Zwischenbereich, ich dachte, verdammter Axt, dann volles Impostasyndrom, wenn die rausfinden, dass ich das alles gar nicht weiß, dann geht es aber schief.
Und dann war ich dann mal als Klackmacht und mir klar wurde, dass Stellen von Zusammenhängen und auch das Reduzieren auf das Wesentliche, das ist eine soziale Entscheidendfähigkeit. Witzigerweise habe ich das gemerkt, als wir eine weitere Leitungsstruktur eingezogen haben. Und ich begann mit Kollegen, die vorher auf einem Thema waren, eben auf einer anderen Handlungsebene unterwegs zu sein und gar nicht bei allen der Wechsel sofort funktioniert hat, sondern man erstmal wirklich klarmachen musste, okay, worauf guckt man denn eigentlich?
anderen Situationen, die sind jetzt ein bisschen weiter weg als meine Kolleginnen und Kollegen, aber da war es dann schon so. Also ich war mal in einem längeren Strategieprozess drin, ich Stein und Bein schwöre, die Person, die das leitet, die weiß bis heute nicht, was Strategie auch nur ist. Weil die immer versucht, sich an Maßnahmen entlangzuhangeln, was anderes zu machen und du kommst einfach nicht in die Entfernung oder auf das Abstrakationsniveau. Das ist eine wichtige Sache. Das ist glaube ich auch eine gute Coaching und Beraterfähigkeit, eben dann die Detailarbeiten zusammen zu führen.
Malte Hansson (40:54.903)
Ja, ich glaube schon, dass man zumindest ein gewisses Grundverständnis davon haben muss, wie Sachen potentiell zusammenhängen können. Also das glaube ich schon. Bist du dann selber der Meinung, dass jede Führungskraft eine strategische Fähigkeit haben muss?
Nils Kasties | Führungsentwicklung (41:12.554)
wie schön, wir das machen. Lass mich ruhig nachdenken.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (41:21.038)
Also auf die eine oder andere Art und Weise ja.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (41:30.03)
würde ich das sagen.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (41:34.414)
Wir können es mal andersherum. Wie würde denn eine Führungskraft komplett ohne strategische Kompetenz aussehen?
Ja, ich glaube, wenn ich es richtig verstanden habe, wäre das so ein Scrum Master macht so was. Also der ist ja maximaler ermöglicher der einzelnen Experten und ausgerichtet darauf, Rahmenbedingungen zu schaffen, die das bestmögliche Arbeiten ermöglichen und auch, ich sag mal so Meta -Korrekturen in die einzelne Arbeit reinzupacken.
Dann fragt man ja Entwickler, wie machst du das und wie kannst du das noch machen und wie könnte es besser funktionieren und so was. Das würde, glaube ich, schon funktionieren. Irgendwo muss die strategische Führung ja aber herkommen. Also das wäre jetzt ein ungewöhnliches Modell und die müssten jetzt dann irgendwie unter jemandem stehen, der das führt. Wäre das dann ein Product Owner? Ich gestehe, bin in klassischer Scrum -Logik nicht so drin in der Softwareentwicklung.
Also ich kann es mir im Regel, ich könnte mir ein Modell vorstellen, wo das funktioniert.
Ich glaube, der absolute Führungsalltag hat aber ja doch den Inhalt, dass man irgendwie eine Orientierung haben will von so einer Führungskraft. Und dafür brauchst du, glaube ich, schon eine strategische Fähigkeit, das würde ich schon sagen.
Malte Hansson (43:03.767)
Ja, würde ich auch unterschreiben. ich habe auch schon mal eine Führungskraft kennengelernt, die das eben nicht hatte. Die hatte diese Weitsicht nicht, sag ich mal. die hat dann quasi ihr Team war heilig und alles, außerhalb des Teams ist, ist erst mal potenzielle Gefahr, sag ich mal. Und das hat geclasht, sagen wir es mal so. ja, also das ist halt so eine Sache. Also ich bin schon der Meinung,
Nils Kasties | Führungsentwicklung (43:22.466)
Ich weiß gar nicht warum.
Malte Hansson (43:33.815)
dass man schon verstehen muss, ... wie hängen Dinge im Unternehmen zusammen und was hat auch meine Handlung ... oder die Handlung meines Teams ... für einen Impact auf andere. Und da wird aus meiner Sicht, ... aber teilweise, ... also es wird besser, ... aber ich habe halt ... ... in den letzten 5, 6 Jahren, ... 5 Jahren in meiner Selbstständigkeit ... habe ich ja mit über 100 Leuten ... im Coaching gearbeitet, ... die alle unzufrieden waren ... mit ihrer Job -Situation.
Und du hast halt die jemals so viele schlechte Führungskräfte dann gehabt, ... dass die halt alle gesagt haben, ich werde nicht wertgeschätzt, ... ... ich fühle mich die ganze Zeit gegen Windmühlen an, ... Prozesse sind zu steif, aber eben dann auch genau dieses Thema, ... ... dass man halt nicht transparent genug kommuniziert, dass man weiß, man hin, wo der ganze Laden sich hin entwickelt ... ... und am Ende dann aber eben halt auch so Sachen, dass man eben geguckt hat.
Wie sieht denn das aus mit auch diesem Strategie -Thema? Also kriege ich es hin, quasi dann auch zu schauen, dass man das Ganze hier vereinfacht verbessert. Und da sind halt sehr oft dann Führungskräfte halt einfach falsch eingesetzt worden, beziehungsweise die falschen Personen in die falschen Rollen gebracht worden, weil die dann halt einfach nur stumpf
... quasi eine Managerrolle gemacht haben, ... ... wo es dann darum ging, das Team zu managen ... mit den Prozessen, die halt da sind, ... aber halt nicht eben zu gucken, ... wie kann ich das Ganze jetzt irgendwie weiterentwickeln, wie kann ich das Ganze jetzt irgendwie weiter optimieren ... und was kann ich von meiner Seite auch als Führungskraft tun, ... damit meine Mitarbeiter ihren Job leichter machen können, ... damit das einfacher wird, ... weil das ist ja im Endeffekt eigentlich die Aufgabe von der Führungskraft. Du sollst ja die anderen Leute befähigen, ... dass sie ihren Job besser machen können.
Das heißt Sachen aus dem Weg räumen, das behindern. Und dieser Servicegedanke in der Richtung, der fehlt halt teilweise genauso wie du es ja auch selber gerade gesagt hattest mit in der Verwaltung, wo dann eben einfach so diese Haut -auf -Mentalität auch noch so ein bisschen da ist, wo dann gesagt wird, ja, es wird jetzt so gemacht, wie ich das sage und da wird jetzt nicht drüber diskutiert. Das ist dann halt ein altes Führungsverständnis, was aber aus heutiger Sicht einfach nicht mehr funktioniert.
Malte Hansson (45:46.583)
Gerade auch unter dem Aspekt, weil wir mittlerweile in einer Zeit leben, wo sich alle viele Dinge so schnell verändern, ... dass man halt eine gewisse Offenheit, ... eine gewisse Flexibilität ... auch mitbringen muss, ... daneben auch schnell reagieren zu können. Und das ist ja auch ein Teil vom strategischen Denken, ... ... dass man eben halt sich schnell auf ... neue Situationen auch einstellen kann.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (46:06.414)
Mir kommt gerade ein Gedanke, wo du sagtest, so ist das ja in der Verwaltung. Da dachte ich spontan, ja Moment mal, die Verwaltung ist ja so unfassbar vielgestaltig. Das kann man eigentlich gar nicht über einen Kamm scheren. Da musste ich dran denken, wie als ich noch praktizierender Biologe an der Uni war, wenn jemand sich dann nicht für eine Doktorarbeit oder nicht für einen Postdoc entschieden hat, dann hieß es, der ist in die Wirtschaft gegangen. Und in die Wirtschaft, das heißt quasi,
Also wie bei Tolkien ist nach Westen in die grauen Antwurden, so so Reich, wo die Nebel sind und schönes Licht und so weiter, also völlig unspezifisch, als gäbe es diese eine Wirtschaft. man glaube ich, man, also ist, damit kann man jetzt reden, aber das ist glaube ich gut, sich klar zu machen, dass das maximal unterschiedlich ist und in den kleinsten Teams schon starke Änderungen sein können, einfach je nachdem, wie sie Führungskraft tickt oder nicht. Und was ich auch sagen muss,
Es ist regelmäßig so, ich dachte ja, ich war in einer eher alten Struktur, die so ein bisschen in ihren eigenen Formaten ist. habe Geschichten aus der Wirtschaft gehört, da habe ich ja mit den Ohren geschlackert. Bei uns an der Uni hieß es noch nicht, da hat der mich rund gemacht oder da hat der mich angeschrien oder so. Das war aber eine Schiffrefühe, da gab es ein scharfes Gespräch. Aber ich kenne durchaus wirtschaftliche Strukturen, da wird geschrien und da wird auch mit Zeug geschläft. So wie in der Schule im Schlüsselbund.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (47:40.654)
möchte das fast ein bisschen zurücknehmen. ich muss überlegen, wo ich das verfeinern muss, meinen Gedanken mit der Autorität in der Struktur von vorhin. Weil ich würde gar nicht mal sagen, dass wirtschaftliche betriebliche Strukturen weniger Macht oder weniger Autorität haben.
Malte Hansson (48:12.663)
Na ja, auch das hängt vom Unternehmen ab. Vor allem und auch von den Persönlichkeiten. Du kannst halt einen absoluten Narzisten in der Führungsrolle haben. Was auch interessant ist, dass es mehr Psychopathen und Narzisten in Führungsrollen gibt, im Durchschnitt der Gesellschaft. Gut, muss man auch auf eine gewisse Art Weise ein bisschen sein. Aber das hängt halt auch viel damit zusammen. Und vielleicht ist dein... Wie sehr bist du dir deiner selbst bewusst, dass du eben auch weißt, auf solche Sachen...
... reagiere ich dann auch entsprechend ... ... und habe halt jetzt nicht die ganze Zeit ... ... komplett aus meinen Emotionen heraus ... ... und das ist natürlich auch noch mal ein ganz ... ganz wichtiger Aspekt, ... weil ich selbst reflektiert bin ich ... ... und ... ... wie coachable bin ich auch, das ist auch noch ein wichtiger Aspekt in der Richtung ... ... und ... ... wenn du dann halt einfach ... jemanden hast, der das eben halt nicht hat, sondern da eben sagt, ... ... okay, mein Weg oder kein Weg so ungefähr.
und dann alles das halt macht, das kann halt von ... ... das kann überall passieren, das kann im kleinen ... Startup sein, das kann im Großkonzern sein, das kann in der Verwaltung sein, das kann aber auch im öffentlichen Dienst beziehungsweise ... ... im Vereinswesen kann das auch sein. So, dass es im Endeffekt egal ist, es ist halt einfach ... ... persönlichkeitsabhängig und ... ... im Endeffekt überall schon solche Fälle ... ... zumindest vom Hören sagen erlebt.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (49:34.698)
Was ich so bemerkenswert finde, ich kann das nicht nur vom Hören sagen, ich habe das auch im eigenen Pelz erlebt, was ich da wirklich ganz faszinierend finde, ist, dass die Systeme nichts dagegen stellen. Also, dass einzelne Personenschwierigkeiten haben miteinander, das ist irgendwo nachvollziehbar. Aber wenn es doch bekannt ist, dass Menschen mit fragwürdigen Motivationen sich in der Führungsebene anreichern,
Und das sehr schädlich ist. Warum gibt es da keine Selbstkorrektur? Das finde ich schon bemerkenswert. Es gibt Aufsichtsräte, Hochschulräte, Betriebsräte und so weiter. Da eine Art Feedback -Loop dabei. Aber oft funktioniert das doch noch nicht. Irgendwie werden diese Leute nicht abgefangen. Und wenn dieser Person der Laden gehört, kann er nichts machen. Elon Musk werden wir nicht mehr loswerden bei Twitter. Aber das finde ich tatsächlich in Firmen und Hochschulen ...
bemerkenswert und die Frage treibt mich Da habe ich noch keine Antworten, keine gute Lösung zu gefunden. Aber das verstehe ich wirklich überhaupt nicht.
Malte Hansson (50:41.111)
Naja, ist ja auch am Ende eine Gruppendynamik -Geschichte. Du hast ja im Endeffekt, weißt du selber auch, bist ja Neurobiologe, du hast am Ende, wenn es Konfrontation geht, du vordefinierte Verhalten. Du hast ein Fluchtverhalten, hast Starre und das letzte fällt mir gerade nicht ein. Und Fight, also Kampf. Und genau draufhauen. Und wenn halt...
Nils Kasties | Führungsentwicklung (51:01.102)
Genau, draufhören.
Malte Hansson (51:09.368)
in der Gruppe entsprechend heißt, okay, wir ignorieren es halt, wir stellen uns quasi tot oder wir flüchten, so, dann wird das halt so gemacht. Und die meisten halten sich ja dann auch daran, wie halt in einem Gruppenverhalten dann eben halt auch damit umgegangen wird. Und wenn dann halt gesagt wird, gut, ich ignoriere es, damit ich oder ziehe mich halt zurück, damit ich es selber nicht abkriege und da selber auch quasi das abbekomme, dann...
... halten sich auch andere Leute eben entsprechend dran. Und das sind ja auch Strukturen ... ... und Verhaltensweisen, die dann auch über ... Jahre oder Jahrzehnte in einem Unternehmen ... auch gewachsen sind. Also es gibt zumindest dieses Beispiel. Ich weiß nicht, ob diese Studie wirklich durchgeführt wurde. Aber, dass man das mit Affen gemacht hat, wo dann quasi, ... wenn die eine Banane holen wollten von der Leiter, ... ... dass die dann quasi bestraft wurden. Und dann wurden nach und nach alle Affen ausgetauscht. Und ...
Das Verhalten ist aber gleich geblieben, obwohl keiner mehr dabei war, der halt am Anfang da auch diese Bestrafung wirklich bekommen hat. Und das ist halt ganz interessant, dass sich eine gewisse Dynamik einfach entwickelt und die sich dann über Jahre einfach festigt. Und dann ist das halt nur schwer, wieder aus den Köpfen rauszukriegen. Und viele wissen halt nicht mal, warum diese Dynamik überhaupt da ist und fangen trotzdem an, sich so zu verhalten. Und das habe ich bei mir selber ja auch zum Beispiel gemerkt.
Dann habe ich mal ein Projekt bei einem Konzern gemacht. Und war da mehrere Monate. Und am Anfang voll motiviert und versucht, mein Stempel da drauf zu drücken. Und irgendwann war ich auch in der Leck mich am Arschhaltung. Weil ich mir dann auch gesagt habe, ganz ehrlich, ich habe jetzt hier irgendwie zigmal probiert und dann haben sie mich auch eingenordet. Oder eingenordet bekommen, obwohl ich es gar nicht wollte. Ich wollte ja weiter Dinge halt vorantreiben. Aber irgendwann bin ich auch in dieser Lethargie gewesen, wie die anderen alle. Und in dieser Resignation. Weil...
Ja, der Widerstand wird dann halt irgendwann gebrochen, wenn du es halt immer wieder aufgezeigt bekommst, okay, so und so läuft es nicht. Und dann sagst du halt irgendwann auch, ja gut, wenn ihr halt nicht wollt, dann lassen wir das jetzt halt. Und so funktioniert halt Gruppendynamik.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (53:19.758)
Ja, ja und schade, oder? Also ich versuche viel, gerade in der Organisationsentwicklung, diesen Hebel irgendwie umzulegen. das, klar, wie heißt das irgendwie? Kultur?
Futterstrategie zum Frühstück oder sowas. So Kultur überstreicht irgendwie alles. Ich glaube auch, dass das so ist. Und gleichzeitig hast du ja irgendwie deine Hebel dabei. Du brauchst nur die Rückendeckung. Wenn du als einzelner Malter reinkommst und merkst, boah, die haben keinen Bock auf das, was du vorstellst, das ist ganz schön doof. War tatsächlich in meinem letzten Job auch oft so. Ich hatte ganz viele tolle Ideen und dann merke ich nach einem Jahr der Frustration, das wollen die ja gar nicht. Und nach einem halben Jahr Schmollen habe ich gemerkt,
haben die ja nie gesagt, dass sie das wollen. Das war einfach meine Idee. So, Learning für mich persönlich. Die anderen Sachen waren dann ganz cool. Aber wenn du jetzt eine Führungskraft gehabt hättest, die dafür sensibilisiert ist, diese Energie aufrechtzuerhalten und von mir aus zu kanalisieren, die dann so was sagt wie, cool, danke, Idee, nimm deinen Beginners Mind mit, schau dir hier alles an, kritisieren allem rum, wir finden Feedback grundsätzlich eine tolle Sache, gib das irgendwo ab. Vielleicht gibt es sogar im Zuge des Onboardings
Erlaubnis, die du kriegst im Meeting. Das heißt, Team. Das ist der Malte. Der hat jetzt hier sein halbes Jahr Outsider -Perspektive und sammelt quasi, sammelt Informationen und alle finden das super und so. Wäre ich sehr ganz anders dabei gewesen. Und selbst wenn der im Team, wenn der in der Gesamtsstruktur das nicht hätte weitergeben dürfen, weil die noch nicht so modern sind und offen wie der oder die, das wird sicher eine Chefin gewesen sein, dann kann die ja immer noch
ein bisschen Erwartungsmanagement mit dir machen, dir klarzumachen, hämalte immer her damit. Richtig gut. Es ist jetzt leider so, dass wir in einer behäbigen Struktur sind und es Raibungsverluste gibt und dass viele davon sich nicht mehr umsetzen können, aber wir speichern das irgendwo. aber wenn wir zehn Prozent schaffen, ist das schon prima. Dann hätte die doch viel mehr deine Energie einfach mitnehmen können, viel mehr Ideen und Input mitgekriegt auf jeden Fall. Das wäre ja auch einfach da ein Gewinn gewesen. Und
Nils Kasties | Führungsentwicklung (55:29.614)
Bittchen für besser Laune gehabt wahrscheinlich. Und dann arbeitest du auch besser und wahrscheinlich auch mehr. So gute Leute muss man ja mal gucken, dass die nicht zu viel arbeiten. Eine schöne Führungsaufgabe. Und das finde ich dann immer schade.
Malte Hansson (55:44.583)
Ja, ist ja absolut, aber das ist ja auch nochmal ein ganz anderes Ding. Man hat die High Performer und was macht man mit den High Performern? Man guckt nicht, wie man sich mit ihrer jetzigen Arbeit besser machen und noch leichter machen können und das noch mehr optimieren können. Man schmeißt sich einfach mit noch mehr Arbeit zu. Das ist ja auch nochmal so ein Faktor. Ja, so verbrennt es die Leute halt auch.
gibt es auf jeden Fall auch viel Aufklärungsbedarf in der Richtung. Aber es sind halt Sachen, die haben halt in der Vergangenheit ... eine gewisse Art und Weise irgendwie funktioniert. Das hat sich dann so eingebürgert. da diese Verhaltensweisen, wie du es selber gesagt hast, ... dann wieder aufzubrechen, dauert halt seine Zeit. Und das ist ja aber auch ... ich sag mal so eine gewisse Länderkulturgeschichte ja auch.
Mal als Beispiel in den USA wirst du dafür gefeiert, ... wenn du irgendwie einen Start -up an die Wand gefahren hast. So und hier wirst du halt eher noch ... mit komischen Augen angeguckt, ... es eben nicht geklappt hat in Deutschland. Und ... du dann im Endeffekt, gehört halt, also in USA, gehört halt Scheitern auf eine gewisse Art und Weise zur Normalität. Und die feiern es auf eine gewisse Art und Weise auch. Und wir sind halt eine ... Gesellschaft, die sehr auf Qualität, sehr auf Sicherheit geprägt ist.
Und deswegen wird da halt auch mehr Wert drauf gelegt und dass man eben halt eine gewisse Beständigkeit hat, wenn es halt andere Kulturen gibt, wo es halt mehr dieses Agile, dieses Schnelle und einfach mal machen geht. Ich meine, es hat Deutschland ja auch zum Erfolg geführt. Also es heißt ja nicht umsonst, dass man unserer Ingenieursqualität zum Beispiel mit die Beste auf der Welt ist. So oder...
man ja auch gewisse deutsche Werte ... in der Welt ja auch kennt. Und das hat ja auch ... oder auch dieses Made in Germany ... ... oder das ist jetzt ein bisschen mehr ... verwaschen worden in letzten Jahren. Aber das war ja ein Statement. Das war ja ein absolutes Statement in der Welt. Und wir sind ja auch nicht umsonst ... immer noch, ich glaube, ... drittgrößter Exportkraft. Und ... ... das hat halt auch immer auch damit zu tun, dass wir eben halt durch diese Sorgfalt, ... durch diese Genauigkeit, ... ... die wir eben halt auch haben, ...
Malte Hansson (58:06.103)
da uns eben auch einen Namen in der Welt entsprechend gemacht haben. Das ist ja auch was Gutes. Darauf können wir auch weiter aufbauen. Jetzt dürfen wir auf der anderen Seite ein bisschen mehr lernen, der Richtung diese Flexibilität, diese Offenheit zu bekommen. Auf der anderen Seite darf eine Nation wie die USA Beispiel lernen, mal ein bisschen mehr genauer sein. Und dass man bei einem Tesla auch mehr auf Spaltmaße achten sollte, als Beispiel.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (58:30.446)
davon eh nicht mehr kaufen.
Malte Hansson (58:36.663)
Ja, weiß ich nicht, aber ich kenne mich mit Autos auch nicht aus, aber ich habe jetzt letzten Sitzendien, saß jetzt letztendend in einem drin und dann dachte ich mir, gut, ein Kumpel von mir fährt ein Audi RS6, glaube ich. Und dann saß ich halt mal in so einem E -Auto und das E -Auto war gefühlt von der Lautstärke, Entwicklung lauter, weil einfach mehr Luft reingekommen ist auf der Autobahn als bei dem Audi. Und deswegen ist mir das halt gerade aufgefallen. Und so hat jede einzelne Kultur
halt am Ende dann auch seine Möglichkeit zu wachsen.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (59:10.222)
Ja, die Kultur macht einen Riesenunterschied. Das finde ich auch. Mit dem Thema der deutschen Qualität, da hast du so Lieblingsthema von mir angeschnitten. Da können wir Stammtische Abende mit verbringen. Ich gerne separat noch mal, in aller Kürze. Ich glaube, da gab es eine sehr gute Imagepflege und gutes Branding. Und ich glaube, die unterschiedliche Qualität ist schon lange nicht mehr so.
Und vielleicht war das immer schon so, ich erlebe eine wahnsinnige Ängstlichkeit in jeder Art von Prozessen und Verarbeitung und Änderungsprozessen, vielleicht als deutscher Kultureigenschaft, die echt viele Schwierigkeiten macht. Aber das ist ein Cliffhanger für ein anderes Mal.
Da kommen wir jetzt bisschen weiter ab. Was ich bei Fehlerkultur ganz toll finde, ich freue mich, dass du das hast mit den Startups und dem Fehler machen. Jetzt bin ich ja auch relativ frischer Gründer noch und war auch hier im Bochumer Gründungswettbewerbs -Senkrechtsstarter dabei. Und jetzt in dem entsprechenden Ökosystem, das die da anbieten, das ist riesengroß und richtig gut. Also kann ich jedem uneingeschränkt empfehlen. Und jeder, der das hört, hat sicher bei sich zu Hause was in der Nähe. Also da gibt es sehr viele dieser Art. Da wird das mit dem Scheitern
beziehungsweise dem einfach mal machen, ja weit nach vorne geben, zu ermutigen. Und das finde ich auch richtig gut. Ich finde, man kann das noch ein bisschen besser machen, wenn man nicht ermutigt und sagt, ist doch nicht so schlimm, wenn es schief geht, sondern stärker betont, was man aus Rückschlägen lernt. Also
bin ich ein empirischer Wissenschaftler, wenn ich mit Rückschlägen nicht zurechtkäme, dann hätte ich schon lange vorher aufgegeben. Aber auch da grummelt man natürlich, wenn Sachen irgendwie nicht funktionieren. Aber diese Idee von, das hat nicht geklappt oder ich erwarte schon, dass ich 20 Schuss rausgeben muss, bevor ich zweimal auch nur treffen kann. Da ist eine ganze Menge zu machen. Also einmal mit meinem Wartungsmanagement ein bisschen zu arbeiten und andererseits eine Umdeutung vorzunehmen von Fehlschlag zum Lerngewinn.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:01:27.694)
Das mache ich in meinen OE -Prozessen immer. Das, glaube ich, ist dann noch ein wirksamerer Hebel, als nur zu sagen, trau dich mal, ist nicht so schlimm. Es ist, ich nicht, dem und dem auch passiert. Er mag ja sein. man ist ja auch mit der eigenen Existenz sehr hinter so einem Start -up stehend. Oft ist das eigene Geld auch so bisschen mit dabei. Und da finde ich, keine Angst und vielleicht gar nicht so wirksam wie, du investierst hier, zahlst hier Lehrgeld zum Beispiel.
Malte Hansson (01:02:00.599)
Ja, prinzipiell lernen wir immer nur aus Fehlern.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:02:01.518)
Würde ich so nicht sagen. Also, aus Belohnung lernt man auch richtig gut. Also, wenn ich irgendwas mache. 100 Ziehen soll man ja angeblich auch so machen. Die Logik nachher mit 100 Ziehen, das sieht man Menschen auch. Der Satz war komisch, aber ich glaube, der Punkt ist trotzdem irgendwie da gewesen. Nee, ich glaube schon, dass man das verfolgen will.
Malte Hansson (01:02:19.831)
Ja.
Malte Hansson (01:02:23.351)
Sachen dann, sag ich mal, weiter so zu machen. Aber eine Verhaltensänderung danach folgt immer nur, wenn du scheiterst.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:02:28.206)
Das stimmt. genau, so hinterfragen oder überarbeiten oder sowas. Das kommt dann nicht automatisch heraus.
Malte Hansson (01:02:39.383)
Weil wenn du weißt, okay, eine Sache funktioniert, so, und das hat sich dann über Wochen, Monate, Jahre ja auch bestätigt, so, dann machst du halt weiter, wo ja auch das herkommt, okay, warum sollen wir was ändern, funktioniert doch. Why never change a running system? why change a running system? So.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:02:51.242)
Ja, hatten Sie aber zu Beginn schon gesagt. Genau, das immer wieder.
Malte Hansson (01:03:00.439)
Genau, Also dementsprechend, müssen scheitern, wir müssen Fehler machen, zu gucken, okay, wie geht's besser, wie geht's anders. Und so arbeiten wir uns eigentlich immer Schritt für Schritt hin zur Lösung. Weil es ist ein natürlicher Prozess. Vielleicht nehmen wir es nicht so wahr. Aber im Endeffekt, auf jede Sache, die wir in irgendeiner Form gemeistert haben, so, da war immer der Weg des Übens, des Machens, Ausprobierens auf die Fresse fliegen. Und dann halt gucken, okay, wie können wir es anders machen, damit es besser funktioniert.
Also ich nehme da immer dieses Beispiel mit dem Laufen lernen. Du hast als Baby bist du nicht sofort von A nach B gesprintet wie sonst was. Nein, du hast den ersten Schritt versucht, bist hingefallen. So, dann hast du nach einer Zeit lang, hast es hingekriegt einen Schritt nach vorne zu machen. Dann hast du es irgendwann hingekriegt zwei, drei, vier Schritte nach vorne zu machen. Irgendwann konntest du dann im Wohnzimmer von der Couch zum Esstisch laufen. So und irgendwann bist du dann halt durch die ganze Wohnung oder durch das ganze Haus gesprintet.
Aber es war ja ein Prozess über mehrere Jahre, glaube ich. Ich habe jetzt selber noch keine Kinder, deswegen weiß ich jetzt nicht, wie die Zeitentwicklung in der Richtung ist. Aber es dauert auf jeden Fall eine gewisse Zeit, bis du das drauf hast. Genauso auch mit dem Fahrradfahren. Du fängst halt irgendwann mal mit Stützrädern und dann irgendwann gibt es keine. Und dann hält dich dein Vater oder deine Mutter hinten am Fahrrad fest. Und du fährst halt mal das erste Mal ohne Stützräder und irgendwann lassen sie halt los und du kannst trotzdem fahren. Und so ist es ja mit allen Dingen im Leben.
Also alles was wir in irgendeiner Form machen, war ein riesengroßer Lernprozess bis wir es dann so hingekriegt haben, dass es jetzt gut funktioniert. Oder eben aber auch auf der anderen Seite eben nicht gut funktioniert, weil wir uns eine Verhaltensweise antrainiert haben, uns eigentlich total schädlich ist für uns. Aber dadurch, dass wir uns an sie gewöhnt haben und dann gesagt haben, in irgendeiner Form weiß ich ja was bei rauskommt und dann eben auch an diesem System festhalten.
Obwohl es halt auf der anderen Seite eben auch noch mal andere Dinge geben würde, ... die vielleicht besser gehen würden. Aber wir selber A. es entweder nicht wissen ... oder B. halt sagen, ... ... ich erfände halt mein System nicht. Und deswegen ist es auch für Unternehmen aus meiner Sicht super hilfreich, ... sich immer wieder mal frisches Blut von außen zu holen, ... weil diese Leute einfach diese Prozessblindheit nicht haben.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:05:15.822)
Ja, genau. Und dann am besten ... Entschuldige, sag du.
Malte Hansson (01:05:23.767)
Naja, und diese Prozessblindheit haben wir bei uns selber halt eben auch. Weil wir ja selber auch mit uns selber, wir verbringen mit uns selber 24 Stunden am Tag. So, sieben Tage die Woche. Und das heißt, wir haben gegenüber uns am eigenen Verhalten ja auch eine Prozessblindheit. Und deswegen müssen wir auch, auch wir müssen uns im Endeffekt auch mal externe Impulse holen. Sei es jetzt in Form von Büchern, sei es in Form von Gesprächen, wie wir es jetzt führen. Podcasts, Videos, aber eben auch Coaching, Mentoring oder was auch.
was auch immer man da für sich dann am Ende bevorzugt. Auch wir brauchen immer mal wieder diese neue Perspektive, ... zu sehen, ... hey, habe ich hier vielleicht mir irgendwas angeeignet, ... was mir gar nicht so gut tut, ... mich jetzt selber aber nicht gesehen hat, ... weil sich es über die Jahre und Jahrzehnte ... halt zu einer Normalität entwickelt hat.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:06:04.718)
Ja, total. Ich musste gerade schmunzeln, weil du sagtest, Leute von draußen reinholen, die noch keine Prozessblindheit haben, und das tut den Organisationen sehr gut. Und gerade jemand hat mir ja die Erzählung, wie schnell das System einen aber dann auch wieder einbremst. Also ideal wäre es dann ja, wenn man bewusst sich Leute reinholt für das Neue und dann auch die Struktur nur irgendwie so schafft, dass das am Laufen bleibt, dass man das weiter machen kann. Das können Führungskräfte relativ schnell machen. auch bei der Fehlerkultur dachte ich gerade, ja klar.
Genau wie du sagst. Man lernt einen Prozess durch langsame Annäherung und immer besser werden und das üben und das korrigieren hinterher. Ich würde aber sagen, die meisten Organisationskulturen haben das nicht so. Wenn aber eine Führungskraft sich hinstellt und sagt, ja, das ist so, das darfst du machen. Oder noch besser, sich selber als fehlerhaft schon mal vorlebt, das finde ich schon gut. Ich habe immer gesagt,
Ich mache drei Fehler vor dem Aufstehen, wenn jemand sagt, habe ich da einen Fehler gemacht? Das ist Leuten unangenehm nach oben. Das ist völlig klar, das übersieht man so bisschen. Ein Freund von mir, der hat ritualisiert, im Team -Meeting regelmäßig den tollsten Fehler der Woche auszuzeichnen. Das finde ich so toll. Das ist mein Lieblingsinstrument für Organisationsentwicklung. Das ist ein spaßhaftes Optimieren ohne ...
Da musst du nicht hierfür tun. Das ich ganz toll. Das platziere ich überall, deswegen war es jetzt auch hier.
Malte Hansson (01:07:41.399)
Ja, es geht halt am Ende darum, dass man eben auch drüber lachen kann. So, dass es halt merkt, das hatten wir vorhin auch schon mal so angerissen. So, aus meiner Sicht ist es halt so, ganz ehrlich, was passiert denn, wenn du jetzt scheiterst? Im schlimmsten Fall, gut, hast du vielleicht, keine Ahnung, lachen ein Leute über dich oder es wird ein bisschen Geld verloren. So, aber Geld gibt es genug auf der Welt, das kann man in irgendeiner Form immer wieder zurück erwirtschaften.
Und das ist halt das Ding, wo ich mir immer denke, was ist wirklich das Schlimmste, passieren kann? Und das macht es ja auch dann schon leichter, dann zu realisieren, okay, eigentlich ist es gar nicht so schlimm, was jetzt passieren kann in der Richtung. Darf ich mir in einigen Sachen auch immer noch hinter die Ohren schreiben, weil ich bin natürlich davon nicht befreit. Aber das ist halt wirklich so Thema. Ich glaube, wenn wir uns diese Frage öfter stellen würden und dann wirklich mal auf der logischen Ebene.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:08:19.886)
uns.
Malte Hansson (01:08:37.495)
das betrachten und uns dann im zweiten Schritt auf der emotionalen Ebene widmen, warum ich jetzt trotzdem Angst habe, zu tun, dann würden wir viele Probleme auch einfach von selbst lösen können.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:08:43.918)
komme aus dem Ruhrgebiet, wohne hier in Bochum, bin großer Fan der Cassierer, deswegen kann ich sagen, das Schlimmste ist, wenn das Bier alle ist. Volle Zustimmung zu dem, hast du gesagt. da habe ich nachher ein paar Empfehlungen für dich. Im privaten Teil der Unterhaltung. Nein, aber das ist genau wie du sagst. Die Bedrohung muss raus. Du sagtest gerade, wichtig ist, Freude zu haben und zusammen zu lachen.
Malte Hansson (01:08:57.783)
Da kann ich jetzt nichts zu sagen. Kenn ich, ich, kenn ich nicht.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:09:10.894)
Wenn Leute, da waren, also rückbezog zu gerade eben, wenn Menschen miteinander lachen, erzeugt das instantan Gefühl von Sicherheit und Gruppenzusammengehörigkeit sofort, das einem dieser fest eingeborenen Verhaltensweisen, die uns die Revolution geschenkt hat. Ja, deswegen ist es total gut und klug und wichtig miteinander zu lachen. Deswegen sind auch gemeinsame Kaffeepausen so wichtig. Ich sage es auch immer, zwingt die Leute nicht 40 Stunden an den Schreibtisch, da bringt sowieso nichts. Wenn ihr die eine halbe Stunde am Tag plaudern und quatschen lasst.
viel mehr gewonnen. Und diese Gespräche haben ja erstaunlich oft dann auch wieder Arbeitsanteil. Natürlich geht es den Nachbarn und dann geht es doch noch schnell Vorgang B oder so. Ja, sorry, ich schweife ab. Ich war das nicht bei der Liedempfehlung.
Malte Hansson (01:10:04.119)
Alles gut. das ist ein sehr schönes Gespräch. Also wir schweifen durch viele Themen durch. Also macht ja ja Spaß.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:10:07.918)
finde ich allerdings auch, alleine, ich gerade Strom holen musste. Das ist ein gutes Zeichen, ich. Muss ich nur ein neues Lichtarrangement finden. Das sieht doch ganz gut aus. So machen wir das. Ich war dir eben noch eine Antwort schuldig, und zwar, wie das denn mit Verwaltungen, insbesondere Hochschule ist, mit Personalentwicklung. Und da darf ich sagen, das ist richtig gut. Also insbesondere in dem Verwaltungsteil, Hochschule trainiert ja ganz sauber in wissenschaftliches Personal und Personalentechnik und Verwaltung.
aus historischen Gründen. insbesondere für den Teil von Tätigen und Verwaltung gibt es schon lange gute Fortbildungen, auch gute Führungskräfte -Programme. Kann ich gerade für Dortmund sagen, das war wirklich toll, was wir da hatten. Und auch im wissenschaftlichen Bereich wird das immer häufiger und immer üblicher. Die jüngste Entwicklung da ist, glaube ich, tatsächlich noch, dass sich Professorinnen und Professoren als Führungskräfte und
als Wissenschaftsmanager verstehen, verstehen die sich schon lange. Dass die so viel strukturelle und auch personelle Verantwortung haben, das kommt auch so bisschen nach. Du findest ganz viele Lehrstühle, wo es keine Personal oder Mitarbeitergespräche gibt, was ich ein großes Versäumnis finde. Ich Mitarbeitergespräche sind das wichtigste Führungsinstrument, das man hat. Aber das kommt also noch alles nach und ist im Fluss. Aber ich glaube, grundsätzlich ist das
absolut auch angekommen, auch in dem Generationswechsel jetzt. Wer jetzt so in den nächsten zehn Jahren emiratieren wird, vielleicht noch nicht, aber alles was danach kommt, die haben das verstanden. Das ist eine wirklich gute Geschichte. Ärgerlich dabei ist halt nur Hochschule, wieder öffentliche Dienst, wie der sonstige öffentliche Dienst ist schon auch eine Verwaltung knapper Mittel und es tun sich Organisationen glaube ich immer schwerer mit in so
Mittel zu investieren, die den Prozess smoother machen, aber sich nicht sofort messen lassen. Also es ist immer leichter, eine Stelle für so und so einzurichten, anstatt entsprechende, weiß ich nicht, wie viele tausend Euro für Coachings und grobe Qualifizierung vorzunehmen. Und natürlich ist es was anderes. Also eine Fortbildung zur Zeit im Selbstmanagement ist eine hilfreiche Geschichte, hat aber, glaube ich, einen anderen Wirkungsgrad, als wenn man sich mit Rollenreflektionen und Systemen
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:12:29.39)
systemischen Effekten so weiter beschäftigt. Das kann dann auch eine Vorbildung sein. Man muss nicht immer alles über persönliches Coaching machen, aber da sind vielleicht noch nicht alle nützlichen Inhalte in gleicher Form abgedeckt. Aber ich arbeite dran. Ich mache gerade große Akquiseanrufe. gibt mir ein halbes Jahr.
Malte Hansson (01:12:50.903)
Ja, das ist auch so eine Sache, womit ich in der Anfangszeit auch gestruggelt habe. Wie mache ich klar, dass das jetzt halt eine Sache ist, von der man langfristig profitiert. Vieles lässt sich davon nicht sofort messen. Manche Sachen lassen sich auch gar nicht wirklich messen. Das ist ja auch nochmal so das Ding.
Ich bin selber auch noch so im Finden von KPIs, die im Endeffekt den Erfolg von einer Organisationsentwicklung dann auch aufzeigen. Klar, kannst es dann irgendwie messen. Ist mehr Produktivität da? Ist der Umsatz gesteigert? Ist die Marge größer geworden? Mitarbeiterzufriedenheit kannst du zwar auch noch subjektiv über Umfragen und so weiter machen, aber dass so diese Kleinigkeiten in der Richtung, wie ist jetzt die Team, konkret die Teamchemie?
Das ist ja eine komplette objektive Wahrnehmung. Klar, man kann so einen Mood -Checker machen, wo man dann täglich oder einmal in der Woche im Endeffekt dann abfragt, wie geht es mir gerade. Darüber kannst du schon Tendenzen abdecken. Aber rein objektive KPIs, da bin ich auch immer noch ein bisschen am Überlegen, was man da eventuell einführen kann.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:14:01.006)
bin ich tatsächlich auch nicht weiter. Also, die darfst du meinem Psychologenfreunden nicht erzählen, weil wir da ja auch immer gesagt haben, okay, was ich nicht operationalisieren kann, das mag es ja geben, aber messen kann ich es nicht. Stimmt, kann ich wenig gegen sagen.
Ich würde sagen, im Unternehmenskontext ist das halt so, du drehst ja nicht an einer Schraube, sondern das ist ja ein vielfachsicher ändertes System und dann kommen noch mehrere Softwarefaktoren da rein. Es ist ja auch nicht nur eine atmosphärische Maßnahme oder dass wir jetzt nur die smarten Ziele eingeführt haben und der Chef schimpft immer noch so laufig vor, sondern das kommt dann ja schubweise.
Lass uns da mal dranbleiben. Ich weiß das auch nicht so sehr. Ich versuche auch so ein bisschen...
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:14:54.574)
mal kurz überlegen, ich das sage.
Also wenn ich im Verkaufsgespräch bin, dann sage ich häufig, okay, es gibt Dinge, erhebt ihr nicht, aber die könnten, glaube ich, belastbare KPIs zählen. Zum Beispiel, was habt ihr denn an Leerständen? Leerständen auf Personen? na, wie heißt denn das Wort, was ich sagen will? Dankeschön, genau. Also Zeit, wie vermisste Positionen offen sind zum Beispiel.
Malte Hansson (01:15:17.975)
offene Stellen.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:15:21.134)
oder was ist die mittlere Verweildauer von Leuten. Was man gut machen kann, sind Krankheitstage. Da wäre ich vorsichtig mit, weil da vieles reinspielt. Weil Krankheitstage nicht immer Krankheit erfassen. In beide Richtungen ist das so. Gerade bei den High -Performern. sollten besser ... Es gibt Situationen, da sollten die besser zu Hause bleiben, aber trotzdem in der Arbeit. Ist lange auf lange Sicht auch nicht klug. Aber ...
Akquise, ausbleibende Akquise und Personalsfluktuation. Das sind, glaube ich, so mit die härtesten Kriterien, die ich anlegen würde aus dieser Arbeitszufriedenheitperspektive, aus der ich da viel komme. Ja, das machen viele Kontroller wahrscheinlich schon, aber natürlich willst du eigentlich Betriebsgrößen irgendwie dir mit angucken. Die sind aber natürlich vom Geschäftsmodell abhängig und selbstverständlich kann man da klü
Mutmaßungen treffen, wenn man tief genug in den Prozess reinguckt, was da welchen Effekt haben könnte. Oft sind KPIs dafür ja aber gar nicht da, sondern die sollen ja ein Denken verkürzen, die sollen eine Entscheidung verkürzen. Es gibt auch viele Situationen, in denen ich das angemessen finde, aber
sind ja auch der sicherste Weg, Sachen wirklich unterkomplex zu betrachten. Das kennst du ja sicher auch aus der Beratung, wie schnell passiert das, dass du in einem Strategieprozess bist und überlegst, wie können wir das denn operationalisieren und messen? Machen wir doch mal so und so, irgendwas müssen wir ja machen. Und drei Sitzungen später geht es nur noch darum, aus der 5 ,2 eine 4 ,8 zu machen. Und dass die Nachkommastelle eigentlich unzulässig ist, das weiß dann schon keiner mehr. Also da, so was muss man halt intensiv begleiten. Deswegen bin ich da ein bisschen vorsichtig tatsächlich. Aber auch gerade ohnehin so eine analoge Phase. wenn ich, ich mache am liebsten
am Flipchart und mit Papierbodenankern am Boden, einfach die, wie sage ich das denn, du kannst so emotionale Entscheidungs und Verarbeitungsanteile ganz anders ansprechen, wenn du nicht auf eine flache, reflektierende Oberfläche guckst, die du jetzt letzten sechs Stunden auch schon gesehen hast.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:17:25.998)
Ja.
Malte Hansson (01:17:30.295)
Ja, also ich greife mir dann meistens mein iPad tatsächlich so, weil dann hast du einen offenen, also von der App, ich da benutze, die ist einfach ein offener Canvas. So, und da kannst du dann drauf rumkitzeln und dann aber auch tatsächlich mit Stift, Also jetzt nicht mit, mit irgendwie Datei, äh mit Keyboard oder so, mit Tastatur, sondern auch dann einfach mit Stift drauf und dann quasi mein Brainstorming in der Richtung mache. Das hilft auf jeden Fall, auch seine Gedanken mal vernünftig zu strukturieren.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:17:55.598)
auch so ein Neurofunfact. Das ist doch eigentlich total irre, dass in heutigen Zeiten es immer noch für die neuronale Verarbeitung massiven Unterschied macht, ob du die Konzepte, also die sprachlichen Konzepte, die du da verarbeiten willst, ob du die händisch so aufschreibst, wie du das gewohnt warst oder ob du die rein tipperst. Mit einem ja auch schon völlig automatisierten Prozess. ich finde es war toll. Also wir sind erstmal Körper und die dürfen bisschen bedenken.
Malte Hansson (01:18:27.415)
Richtig, es gibt ja auch genug Gedächtnistechniken, die den Körper auch mit verwenden. Also das ist aus meiner Sicht auf jeden Fall ein Aspekt, der auf jeden Fall noch zu wenig gemacht wird. Ich weiß jetzt nicht, wie es in der Schule heutzutage ist, aber früher war es bei mir auf jeden Fall so, dass ich solche Sachen nicht gelernt habe, wie man bildlich, sag ich mal, so lernt. Und das habe ich mir selber dann irgendwann, endendest meines Bachelorstudiums, ich mir das dann angeeignet. Und dann war es im Master auf einmal relativ leicht.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:18:51.566)
Klasse!
Malte Hansson (01:18:55.895)
Weniger lernen, bessere Noten, wo ich mir so dachte, cool, hätte ich das am Anfang gewusst, hätte mir auf jeden Fall einiges an Stress erspart. Aber ja, so ist das halt. Aber es ist vielleicht auch noch mal eine ganz gute Erinnerung für mich jetzt gerade, dass ich mir auch mal hier für einen Podcast jemanden hole, der wirklich so lärmpsychologisch gut unterwegs ist. Das wird, glaube ich, auch noch mal ein ganz normal, interessantes Gespräch. Ja, das gerne weiter. Also schon mal Teaser dann für die Leute hier als Zuhörer.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:19:09.902)
könnte ich jemand für dich haben.
Malte Hansson (01:19:23.767)
Das wird dann auch noch mal eine Folge werden. Da habe ich selber nämlich auch Bock drauf. Da werde ich auch noch mal einiges lernen. Cool, war auf jeden Fall ein sehr interessantes Gespräch. Wir haben jetzt viele Themen angerissen. Da kann man auch über jedes einzelne Thema nochmal eine eigene Podcast -Folge machen. Und können wir auf jeden Fall nochmal wiederholen. hat super Spaß gemacht, Nils.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:19:27.086)
Tolle Sachen.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:19:41.646)
Sehr, gerne. Hat mir auch Spaß gemacht. ich nur zurückgeben.
Malte Hansson (01:19:52.247)
Jetzt zum Abschluss würde mich nochmal interessieren, ich habe ja immer so ein paar Standardfragen, die ich dann auch allen meinen Gästen hier stelle. Was tust du selber, damit du jeden Tag deine Bestleistung bringen kannst?
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:20:03.214)
nehme erstmal den Anspruch aus, die Bestleistung zu bringen, sondern ich bin mit guter Leistung mehr als zufrieden. Zweierlei. Also für Arbeitsstruktur und für Produktivität fahre ich supergut mit einer morgendlichen Strukturierung, also Tagesziele, dieses Eat that Frog Ding. Ich arbeite sehr gut mit den Zupomodoro Timern, zu sagen, ich mache jetzt Fokuszeit so und so lange und
Das hat nur mit einer Sache zu tun. Von Multitasking halte ich nicht so viel. Die benutze ich auch, wenn ich ja fast keinen Bock habe. Das, worauf ich am wenigsten Bock habe, ist auch das erste Ding auf der Liste. Grundsätzlich, weil die Energie des Morgens dann noch dabei ist. Das ist, so Produktivitätstechniken angeht. Ein mich ganz wichtiger Teil von Produktivitätstechniken ist Entspannung und Erholung. Tatsächlich ist so Belastungsmanagement und Stress
Management, Resilienz, Burnout Prävention liegt mir sehr, sehr am Herzen. Ich erreiche gute Leistungen, regelmäßig gute Leistungen, dadurch, dass ich genug schlafe, dass ich meine Pausen mache, dass ich hier in dem Gemeinschaftsbüro, in dem ich hier sitze, mir regelmäßig meine fünf oder zehn Minuten Timer stelle, den ich auf dem Sofa liege und die Augen zu habe.
Und für mich ist das super. Das ist hier unüblich. Die gucken mich auch bisschen komisch an. Aber ich schwöre darauf, das ist ganz entscheidend. Und regelmäßig zu gucken, dass ich mich mit Freunden umgebe, dass ich Sport mache, dass ich Feierabend habe, das finde ich ganz wichtig. Das sind Dinge, echt fast noch wichtiger sind. Ich merke sofort, wenn ich zwei Stunden zu wenig geschlafen habe. Also dann kann ich roboterhaft Dinge abarbeiten, das funktioniert. Aber alles, irgendwie kreativ sein muss oder nicht Schema -Eifers, das funktioniert.
Das ist die meiste meiner Arbeit. Wenn ich das hier so schamlos platzieren darf, da gibt es im nächsten online verfügbaren kostenlosen Vortrag zu, den ich damit zuhalte. Wir haben so eine Ruhr -Startup -Week, da erzähle ich was dazu, Belastungsmanagement und wie man lange leistungsfähig bleibt. Von daher, da ist das ganz richtig TV befasst für mich.
Malte Hansson (01:22:20.567)
Den Link schickst du mir gerne zu, den packen wir dann mit in die Show notes. Sehr schön. Dann, zweite Frage. Du bist mit deinem Job ja sehr, happy. Das hab ich zumindestens das Gefühl. Welchen Tipp kannst du denn jetzt anderen Leuten mitgeben, damit sie sich selbst in der Füllung des Berufsleben aufbauen können?
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:22:32.974)
Leben. Als Coach geantwortet, ich habe gestern erst ein ganz tolles Coaching dazu gehabt, ich mag das Modell, dass Zufriedenheit und Glück dann entstehen, wenn das tatsächliche Leben, das wir leben und das was uns wichtig ist im Einklang sind. Da gibt es diese Rad der Wertetechnik, die kennen viele, das ist eine ganz tolle Intervention, ich mag die sehr, wo man schaut, was ist einem Menschen wirklich wichtig.
Das ist doch überraschend, wie verschieden das über Klienten und einzelne Menschen sein kann. Und dann ganz banal zu gucken, wie kann ich diese Dinge in meinem Leben manifestieren. Also das ist nicht so was wie Ruhmsicherheit, Familienglück oder so was, das ist zu groß, aber irgendwie Planbarkeit, Kreativität, Autonomie, Sozialkontakt etc. Das kann man schon relativ weit runterbrechen, das lohnt sich anzugucken. wichtig ist auch, sich selber klar zu machen.
dass man das eigene Leben massiv steuert. Selbstwirksamkeit ist der psychologische Begriff. Da gibt es diese kleinen Übungen anstatt, ich muss, ich muss, ich darf, ich darf zu sagen. Es ist erstaunlich, was das mit der Seele macht. Selbstwirksamkeit. Ein Teil davon ist für die einzelnen Fachkräfte mangeln ja eine ziemlich coole Sache.
eigene Machtposition als Mitarbeitender, die ist ohnehin höher als man glaubt und die wächst aber gerade noch. Man muss sich viel weniger Mist gefallen lassen, schlechte Führungskräfte zum Beispiel, strategisches Vakuum oder so, als man meint. Also strukturieren, schlafen, Pausen machen, Selbstwirksamkeit, die Werte im Leben manifestieren und
sanft breite Schultern machen.
Malte Hansson (01:24:37.426)
Kann ich auf jeden Fall alles unterzeichnen. dann letzte Frage, wenn du jetzt ein Gesetz erschaffen könntest, welches alle auf der Welt befolgen müssten, welches wäre das?
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:24:43.374)
bin großer Doktor -Hoo -Fan und ein wunderbarer Darsteller, der nicht so viel rumkriegt, sagt irgendwann above all be kind. Sei freundlich miteinander, sei liebevoll mit deinem Umfeld. Auch gerne mit einem selber, ist auch gut. das ist mal kurz vor Liebe der Nächsten wie dich selber. Also ich bin da religiös geprägt, aber das darf jeder umsetzen, wie er oder sie will, aber das glaube ich, das ist das Entscheidendste, irgendwie wohlwollend und freundlich sein.
weil da bisschen der Menschlichkeit automatisch drin ist. glaube, ist uns Menschen eingegeben, uns umeinander zu kümmern. man den Impuls kann man gar nicht genug Raum geben.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:25:24.238)
aller Kürze.
Malte Hansson (01:25:28.279)
Ja, gerade auch nochmal so dieser Aspekt mit sei ... ... oder be kind with yourself, also sei nett zu dir selbst. Weil das ist echt so eine Sache, wenn wir ... wir sind ja selbst sehr oft unser eigener größter Kritiker. Und wenn wir dann ... wenn wir jemand anderen in unserem Umfeld hätten, der mit so mit uns redet, wie wir mit uns selber reden, ... den würden wir ganz schnell aus unserem Leben verbannen.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:25:40.27)
Zeit.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:25:49.262)
Ja, Das ist auch der Klassiker zu fragen. Stell dir mal vor, du wärst dein bester Freund. Was würdest du denn sagen? Dann kommt so ein Nackenschlag, der sagt, hörst du auf jetzt? Darf ich zurückfragen, was deine Antworten auf die Fragen wären? Oder ist das nicht vorgesehen?
Malte Hansson (01:26:16.087)
Klar, du zurückfragen. Also, wenn es Bestleistungen geht, ist für mich Sport sehr, wichtig, also beziehungsweise auch in die Natur. Ich habe jetzt selber letztes Jahr angefangen mit dem Golfspielen und das ist eine Sache, die entspannt mich so unfassbar. Also, das hätte ich echt nicht gedacht, weil ich kann drei, vier Stunden auf dem Platz sein, irgendwie Bälle schlagen. Du bist militativ unterwegs, weil du dich immer nur auf den nächsten Schlag konzentrieren musst.
Weil ansonsten haust du den sonst wo irgendwo hin. meine 50 Prozent meiner Schläger ehe sonst irgendwo hin, wo sie nicht hin sollen. Aber das ist halt nochmal ein anderes Thema. Aber wenn ich mich da nicht auf meine Routine verlasse, dann wird es halt wirklich noch schlimmer. Und durch die Natur wirst du halt sowieso nochmal geerdet. Deswegen ist das auf jeden Fall. Also find halt etwas, was dich entspannt. So. Für mich ist es halt, wie gesagt, Golf spielen. Das ist das, was mich wirklich am meisten entspannt.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:26:46.214)
Hehehehehe
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:27:12.398)
Störungen gehen vor.
Malte Hansson (01:27:19.543)
Genau, jetzt warten wir mal kurz, die Feuerwehr hier vorbei ist.
Malte Hansson (01:27:28.183)
So und wenn es darum geht, welchen Tipp ich anderen mitgeben kann, ... wenn es ein erfülltes Berufsleben geht, ... ... ich selber habe in meinem Coaching ein Prinzip verwendet, ... das nennt sich Ikigai. Damit habe ich das im Endeffekt bei meinen Kunden ... immer herausgekitzelt. So, da geht es ... ... im Endeffekt geht es da drei Dinge. Ich habe es noch eine vierte Ebene erweitert.
Das ist, dass man halt schaut, okay, was ist das, was dir an Aufgaben Spaß macht, was entspricht deinen Stärken und wofür kannst du auch da Geld verdienen, sag ich mal. So, das ist das erste. Zweiter Bereich ist dann, wo siehst du selber einen Sinn drin. Das heißt, wo würdest du die Welt gerne besser verlassen, als du sie vorgefunden hast. Und dann der dritte Bereich, das ist jetzt halt die Sache, die eben nicht in der Micky Guy mit drin ist, ist das Arbeitsumfeld.
So, das heißt, dass du dir überlegst, ... wie kriege ich es, ... was brauche ich jetzt im Endeffekt für Leute ... ... mich herum, dass ich auch mich selber gut ausleben kann. Ist das eher ein kleines Unternehmen, ... es eher ein großes Unternehmen, ist es ein kleines Team, ist es ein großes Team, ist es gar kein Team. Wie will ich mit den Leuten zusammenarbeiten, wie will ich vor meinem Chef geführt werden, ... eher in einer langen Leine oder eher ... sehr eng. So, alles fein, ... man muss sich der Sache nur entsprechend bewusst sein. Und daneben aber auch gucken ... ... und das ist dann im Endeffekt das ...
die Krux des Ganzen, wie kriege ich auf der einen Seite mein erfülltes Privatleben und mein erfülltes Berufsleben miteinander zusammen? Es geht nicht Work -Life -Balance, sondern es geht Work -Life -Integration. Es geht ja hier darum, das Ganze vernünftig zusammenzukriegen, weil du kannst noch so ein erfülltes Berufsleben haben, du kannst noch so ein erfülltes Privatleben haben, wenn die beiden nicht miteinander zusammenpassen, bist du trotzdem unzufrieden. So, und diese Trennung gibt es halt nicht, auch wenn sonst in der Gesellschaft irgendwie immer wieder eingeredet wird, sondern es geht halt wirklich darum zu gucken,
Wie muss ich mein Arbeitsleben oder mein Leben gestalten, dass ich all die Dinge mitkriege oder mit reinkriege, die mir persönlich wichtig sind? Und das kann sich auch ändern. Also wenn du jetzt Mitte 20 bist, frisch aus der Uni und du sagst, du willst jetzt erstmal hustlen, hustlen, hustlen und dir irgendwie Namen machen und Karriere machen, ist das vollkommen fein. Und wenn du dann irgendwann in deinen 30ern sagst, jo, jetzt will ich Kinder und dann kriegst du irgendwann Kinder, dann verschieben sich die Prioritäten in der Richtung und ...
Malte Hansson (01:29:42.584)
Das ist halt auch vollkommen fein, aber es kann trotzdem für beide Personen zu dem jeweiligen Zeitpunkt erfüllend sein. Man sollte sich halt immer regelmäßig reflektieren und schauen, was brauche ich halt, damit ich selber mich halt wirklich erfüllt fühle. Lebe ich mit meinen Werten im Einklang, lebe ich mit den Sachen im Einklang, die ich gerne vorantreiben will in der Gesellschaft. Das sind halt Dinge, die uns persönlich einfach sehr antreiben und da wird halt aus meiner Sicht teilweise noch zu wenig oder in vielen Bereichen eigentlich auch zu wenig Fokus drauf gelegt.
Genau, wenn man jetzt sagt, das Gesetz oder das mit dem Gesetz, das ist tatsächlich gar nicht so leicht zu beantworten. Für mich wäre es wahrscheinlich aufhören, ego -getrieben zu sein. Weil viele Probleme in unserer Gesellschaft einfach daraus entstehen, weil irgendwie Leute sich an irgendwas bereichern wollen, was ja auch so bisschen Kapitalismus getrieben ist.
Aber ich glaube, dass sehr, sehr viele Sachen einfach nicht passieren würden. Auch mit Kriegen zum Beispiel in der Richtung. Das ist halt einfach ego getrieben, so dass man sagt, ich fahre jetzt einfach mal hier Beispiel Putin, ich fahre jetzt mal in der Ukraine ein. Aber selbst mit den USA, dass sie nach Ost unterwegs waren oder auch jetzt mit Israel, der ganze Konflikt. Das sind halt Sachen, die sind einfach komplett ego getrieben. Es ist vollkommen unnötig, das zu machen, ...
in irgendeiner Form man sich jetzt bereichern will. Sei es politisch getrieben, sei es wirtschaftlich getrieben, weil man an Rohstoffe ran will. und wenn man das mal abstellen würde und mehr auch in dieser Unsicht da, im Endeffekt geht es ja auch wieder darum zurück, be kind, sei freundlich zueinander. Darauf letztlich im Endeffekt zurückführen. Ich bin auch der Meinung, wenn man da mehr Nächstenliebe in der Richtung mal entwickeln würde, die ja auch bei den meisten Menschen ja eigentlich da ist, wenn man mal ehrlich ist.
Aber irgendwie haben wir es vergessen. Wenn man das wieder mehr in den Fokus bringen würde, dann würden sich glaube ich viele Probleme auf der Welt von selbst erledigen.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:31:42.286)
Ja, jawoll. Danke schön, volle Zustimmung. Eine Nachfrage aus Interesse. Wenn du sagst weniger Ego, würde ich sofort zustimmen. Was könnte das denn ersetzen? mehr von was bedeutet das dann?
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:32:08.494)
Ich möchte mich revanchieren für die ganzen schönen Fragen, ich von dir bekommen habe.
Malte Hansson (01:32:11.319)
Als fragst mich was ey. Alles gut. Boah.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:32:24.302)
Ich habe sofort ein Bild vor Augen gehabt, weniger Ego. Und dann dachte ich an Leute, die, glaube ich, jeder von uns, denen ein bisschen mehr Egoismus echt gut hätte. Also wenn man quasi weniger in sich denkt, man dann quasi, diffundiert das dann quasi ins Umfeld, das ist auch nicht gesund. Und dann überlegte ich, okay, da muss es doch irgendwie eine andere, was könnte denn der Zielbegriff sein? Ich weiß auch nicht.
Malte Hansson (01:32:27.255)
Naja, im Endeffekt wär's wahrscheinlich die Nächstenliebe. So, ne?
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:32:55.269)
Das nehme ich mal mit als Idee.
Malte Hansson (01:33:02.264)
könnte man mal abends bei einem bei einem Glas Wein oder Whisky oder so auf jeden Fall mal drüber philosophieren weil Weil weil das weil das Ding ist ja Also es gibt ja auch so people pleaser den tät es halt wirklich gut wenn sie ein bisschen mehr ego hätten so das ist eine Sache die habe ich tatsächlich gerade gar nicht berücksichtigt Aber das ist ja auch nicht gut also wenn man jetzt die ganze zeit nur anderen Leuten irgendwie versucht recht zu machen ist halt auch scheiße
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:33:03.598)
trifft sich gut, trinke ich beides.
Malte Hansson (01:33:30.199)
Aber ja, dieser gesunde Mittelweg in der Richtung. Vielleicht wäre es einfach dann vielleicht auch gar nicht die Antwort weniger Ego, sondern mehr Balance. allem in einem gesunden Mittelmaß. Vielleicht wäre das die bessere Antwort, weiß ich nicht. Da müsste ich auch nochmal drüber nachdenken.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:33:43.246)
Das ja einfach doch meine Frage. frage ja, was statt weniger Ego und mehr Balance ist. Passt ja genau drauf. Guck mal, nehme ich noch eine Inspiration mit. Ja, auf jeden Fall, Malte. Vielen, Dank dafür. Das war cool. Keine zurückgeben.
Malte Hansson (01:33:58.615)
Sehr schön. Hat Spaß gemacht, Nils. Wirklich. War sehr kurzweilig und viele interessante Themen angesprochen. ja, dann vielen Dank dafür, dass du da mein Gast warst. Und dann sprechen wir uns wahrscheinlich bald mal wieder.
Nils Kasties | Führungsentwicklung (01:34:07.534)
freue mich drauf. Danke dir, es war cool. Ich freue mich auf all das Schöne, was dann noch kommt. Ciao. Tschüss.
Malte Hansson (01:34:19.191)
Sehr schön. bis dann, ciao!